Die Slowenin Tina Maze hat in ihrem dritten WM-Rennen die dritte Medaille gewonnen. Ihr Sieg ist gewiss keine Überraschung. Maze hat eine gute Abfahrt hingelegt, ist den Slalom dann sehr kontrolliert gefahren und hat souverän WM-Gold abgeholt.Hinter Maze gab es einen spannenden und knappen Fünfkampf um die Medaillen zwischen Lara Gut und den vier Österreicherinnen. So gesehen war das Rennen ein bisschen einseitig, denn so wirklich um die Wurst ging es nur für diese sechs Fahrerinnen.Die Slalompiste hat diesmal nicht so sehr gelitten wie am Montag in der Männer-Kombi, erstens weil es eine andere Piste war, die mehr im Schatten lag, und zweitens weil die Frauen dem Schnee mit weniger Kraft in den Kurven zusetzen. Die Abfahrt hingegen war fast anspruchsvoller als die Spezialabfahrt. Es gab jedenfalls zwei interessante Läufe zu sehen mit guten Leistungen. Einige konnten vor allem in den ihnen eigentlich fremden Disziplinen überraschen, wie zum Beispiel Kirchgasser und Zettel in der Abfahrt oder auch Gut und Fenninger im Slalom. Dass Maze und Hosp die besten Allrounderinnen sind, wusste man schon, und daher war es vorauszusehen, dass sie sich um den Sieg matchen.Hanna Schnarf hat auch gestern nicht das erreicht, zu dem sie fähig wäre. Mir schien, als würde sie sich manchmal in der Abfahrt zu wenig zutrauen. Vielleicht ging sie ähnlich wie Vonn nach ihrer Verletzungspause nicht so richtig ans Limit. Schnarf hat also das glücklose WM-Abschneiden des Männer-Speed-Teams fortgesetzt.Der Team-Event heute Abend ist ein tolles Fest und ein interessanter Wettbewerb, der nur leider nicht immer von allen gleich ernst genommen und von einigen sogar belächelt wird. Das ist mir unverständlich, weil schließlich geht es ja auch hier um WM-Medaillen.Das österreichische Team geht sicher als Top-Favorit ins Rennen, weil sie viele Spitzenleute haben und den Bewerb auch brutal ernst nehmen. Außerdem wollen sie die Medaillensammlung fortsetzen.Sehr stark stufe ich auch das deutsche Team ein - trotz des Verzichts von Fritz Dopfer. Die Deutschen entwickeln als Team immer einen beeindruckenden Teamgeist. Traditionell stark im Team-Event sind auch die Schweden, die einige sehr spritzige Leute in der Mannschaft haben.Außenseiterchancen haben aus meiner Sicht die USA, die bei der Heim-WM immer gefährlich sind, auch wenn ihnen vielleicht eine zweite starke Slalomfahrerin neben Shiffrin fehlt. Nicht zu unterschätzen sind auch die Franzosen und die Schweizer, die mit einem sehr jungen, "hungrigen" Team antreten.Mit Manuela Mölgg ist auch ein bisschen Südtirol beim Rennen dabei, auch wenn ich glaube, dass sie eigentlich nur als Reserve vorgesehen ist. Aber sollte es eine Medaille geben, bekäme auch sie eine. Man weiß ja nie... Das Wichtigste ist, beim Start explosiv wegzukommen, so wie bei den City-Events. Ich finde den Team-Event jedenfalls lustig und bärig. Und eine Bereicherung für unseren Sport. __________________________________________________Peter Fill ist Skirennläufer aus Kastelruth, spezialisiert auf Abfahrt und Super-G. Bei einem Sturz in Wengen zog er sich Anfang des Jahres eine Schulterverletzung zu und muss die WM ausfallen lassen. Über die Rubrik „Peters WM-Fill-Feder“ begleitet er die Weltmeisterschaften in Vail/Beaver Creek als Experte und Kommentator auf Südtirol Online. Jeden Tag neu.Alle Infos und Hintergründe aus Beaver Creek, WM-Geschichten, das Tagebuch von "Dolomiten"-Redakteur Andreas Vieider und vieles mehr gibt es täglich in den "Dolomiten".