Die Spielergewerkschaft AFE sagte am Donnerstag ihren Streik ab, nachdem sie von der Profi-Liga LFP eine Reihe von Zugeständnissen erhalten hatte. Damit kann die spanische Liga mit einwöchiger Verspätung in die neue Saison starten.Nach sieben Verhandlungsrunden und einer Nachtsitzung einigten sich beide Seiten grundsätzlich darauf, dass die mehr als 200 Spieler der 1. und 2. Liga, denen die Clubs Gehaltszahlungen schulden, das ihnen zustehende Geld bekommen.„Wir sind sehr zufrieden“, sagte AFE-Präsident Luis Rubiales. „Das Problem dieser 200 Fußballer ist gelöst.“ Zudem erhalten Profis, die drei Monate lang kein Gehalt bekommen haben, künftig das Recht, im Schnellverfahren aus ihren Verträgen auszusteigen. Wegen des Streiks waren am vorigen Wochenende zum Saisonauftakt alle Spiele der 1. und 2. Liga abgesagt worden. Sie sollen später nachgeholt werden. Der Streik war der fünfte in der jüngeren Geschichte des spanischen Fußballs.Hintergrund ist die miserable Finanzlage vieler Vereine. Die spanischen Proficlubs sind mit insgesamt rund vier Milliarden Euro verschuldet. Nach Angaben der Gewerkschaft blieben die Clubs allein in der vergangenen Saison 200 Spielern Gehaltszahlungen in Höhe von insgesamt 50 Millionen Euro schuldig. Nach dem Reglement müssen solche Vereine eigentlich mit einem Zwangsabstieg bestraft werden. Die Pleite-Clubs fanden jedoch eine Gesetzeslücke: Wenn sie Konkurs anmelden, bleibt ihnen der automatische Abschied aus der Primera Division erspart.Der Streikaufruf war auch von mehreren Akteuren aus dem Weltmeister-Team unterstützt worden, darunter Iker Casillas, Xabi Alonso (beide Real Madrid) und Carles Puyol (FC Barcelona).dpa