Aksel Lund Svindal – 33 Jahre, aus Norwegen – ist einer der Sympathieträger im alpinen Ski-Weltcup. Svindal gilt als fair, umgänglich, ein feiner Kerl. Als er bei Sekunde 15 den „Passo Stelvio“ nennt und auf sein Knie filmt – „healed up pretty well“ –, nimmt man ihm das Lachen sofort ab. Er wolle, die ersten Kurven seit 7 Monaten ziehen, kündigt er im Video an. Sein Knie sei gut verheilt. „Zeit, es zu testen.“ Ein paar Sekunden später wird Svindal im violetten Norweger-Skidress in seine Ski steigen, die Skibrille runterklappen, die Schuhe festziehen, antauchen. Dann ein Rechtsschwung, der erste nach 7 Monaten. Ende Jänner: Svindal stürzt bei Fills Streif-Sieg schwerKitzbühel, Hausbergkante am 23. Januar 2016: Topfavorit Svindal fliegt mit voller Geschwindigkeit zur Schlüsselstelle. Er springt, liegt bei der Zwischenzeit leicht zurück, landet sicher. Als er den Schwung zur Einfahrt in die Traverse ansetzt, wird ausgehebelt, in die Luft katapultiert. Die Streif wirft Svindal ab, wirbelt in mühelos durch die Luft. Svindal dreht sich um 360 Grad, schlägt auf der pickelharten Rennpiste auf, wird in die Sicherheitszäune geschleudert. Hier öffnenWenige Momente später steht Svindal auf, hält einen Daumen nach oben, ich bin okay. Zu diesem Zeitpunkt weiß der Spitzensportler noch nicht: Sein Knie ist hin, die Saison vorbei. Svindal erlitt bei dem Sturz unter anderem einen Kreuzbandriss.Knie besteht Test am Stilfser Joch – aber…Das Training am Stilfser Joch vergangene Woche ist gut verlaufen, schreibt der Norweger auf Facebook, sein Knie hat den Test bestanden. Von einem Comeback im Weltcup ist er dennoch nicht überzeugt: „Ich merke, dass der Orthopäde sehr vorsichtig damit ist, Garantien dafür zu geben, dass es gut wird“, sagte der Olympiasieger und fünfmalige Weltmeister dem norwegischen Fernsehen.… KnorpelschädenIm Januar seien nicht nur das vordere Kreuzband und der Meniskus gerissen, berichtete der Sender NRK. Zusätzlich bedrohten Knorpelschäden neben dem Saisonstart sogar die gesamte Karriere. „Das ist der Teil, der schwierig loszuwerden ist, und dann ist es schwer, ein Spitzensportler zu sein“, sagte Svindal.Mit der norwegischen Mannschaft geht es für ihn nun zum Training nach Südamerika, Chile. Der alpine Skiweltcup 2016/2017 startet am 23. Oktober mit dem Herren-Riesentorlauf in Sölden. Die ersten Speed-Rennen finden Ende November in Lake Louise statt.stol/dpa