NESV-Chef John Henry, dem auch das Baseballteam Boston Red Sox gehört, unterschrieb am Freitag in London den Kaufvertrag. Mit dem umgerechnet 340 Millionen Euro schweren Deal wird der angeschlagene englische Fußball-Rekordmeister einen großen Teil seiner Schulden los, die am Freitag fällig waren.„Wir sind stolz und demütig zugleich“, sagte Henry in einer ersten Stellungnahme vor der Presse. „Wir werden in nächster Zeit viel zuhören, wir haben viel zu lernen.“ Konkrete Aussagen über seine Pläne mit dem angeschlagenen Traditionsclub machte Henry nicht, betonte aber: „Wir sind hier, um zu gewinnen. Wir werden tun, was immer dafür notwendig ist.“ Liverpool hatte in der vergangenen Saison nur den siebten Tabellenrang erreicht und steht aktuell als Drittletzter auf einem Abstiegsplatz.Liverpools Vorstand hatte den Verkauf bereits am Mittwoch vergangener Woche beschlossen. Die vorherigen Besitzer Tom Hicks und George Gillett hatten sich aber bis zuletzt mit allen Mitteln und juristischen Tricks gegen den Verkauf gewehrt. Erst am Freitagmittag gaben sie ihren Widerstand auf, bezeichneten den Deal aber weiterhin als „Schwindel“ und kündigten eine Schadensersatzklage in Milliardenhöhe gegen Liverpool-Vorstandsmitglieder und den neuen Besitzer an. Dafür würden „alle juristischen Mittel“ ausgeschöpft.Zuvor war ihr Versuch fehlgeschlagen, Anteile an einen Hedgefonds zu veräußern und so den Deal zu torpedieren. Allerdings lehnte es die Premier League ab, über die Eignung des Hedgefonds Mills Financial als Eigentümer zu entscheiden. Damit mussten sich Hicks und Gillett geschlagen geben.Zuvor hatte der Londoner High Court am Donnerstagabend erneut zugunsten des Liverpool-Vorstands und der Gläubigerbank Royal Bank of Scotland entschieden und den Weg für den Deal geebnet. Für die „Reds“ war der schnelle Verkauf von enormer Bedeutung. Für Freitagabend war die Rückzahlung eines Millionen-Darlehens an die Royal Bank of Scotland fällig. Eine Zahlungsunfähigkeit hätte zu einem Abzug von neun Punkten führen können.dpa