Am liebsten hätte Perfektionist Vettel gleich ganz auf die gut dreiwöchigen Ferien verzichtet. „Wir wollen wieder zurück, dahin wo wir am Anfang des Jahres waren. Wir müssen am Ball bleiben“, forderte der 24-Jährige.Sogar sein enormer Vorsprung in der Gesamtwertung konnte den Hessen kaum versöhnen. Die verlorene Dominanz und die neue Stärke der Rivalen McLaren und Ferrari wurmt Vettel nach drei Rennen ohne Sieg gewaltig.„Man muss akzeptieren, dass die anderen einen guten Job machen und uns vor der Nase rumfahren. Das müssen wir schnellstens wieder rumdrehen“, mahnte der Champion.„Button ist ein Zauberer“Auf dem Hungaroring hatte er zum zweiten Mal hintereinander einen McLaren siegen sehen. Nach Lewis Hamilton auf dem Nürburgring triumphierte diesmal Jubilar Jenson Button in seinem 200. Rennen mit einer Meisterleistung bei ungarischem Schmuddelwetter.„Button ist ein Zauberer“, befand der „Corriere dello Sport“. Hätte Hamilton nicht auf der Strecke und bei der Reifenstrategie gepatzt, wäre wohl auch er abermals vor dem Deutschen gelandet. „Jetzt haben wir uns die Pause verdient“, meinte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh zufrieden.Der schwer begeisterte Button plante schon die nächste Angriffe auf den WM-Führenden. „Ich muss Sebastian jetzt jedes Rennen schlagen, und genau das will ich tun“, tönte der 31-Jährige.Realistisch aber hat Button wohl keine Chance mehr, Vettel in den verbleibenden acht Rennen einzuholen. Mit 134 Punkten hat der WM-Fünfte genau 100 Zähler weniger als der Red-Bull-Star.„Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht“ Zweiter mit 149 Punkten ist weiterhin Vettels Teamgefährte Mark Webber, der aber seit einem Jahr keinen Grand Prix mehr gewonnen hat. So droht dem Titelverteidiger wohl die größte Gefahr von Hamilton (146) und Ferrari-Hoffnung Fernando Alonso (145).„Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht und sind zuversichtlich für die zweite Saisonhälfte“, erklärte der Ungarn-Dritte Alonso.„Wir befinden uns in einem Entwicklungsrennen“, stellte Red-Bull-Teamchef Christian Horner fest. Nüchtern empfahl der Brite daher seinem Spitzenfahrer, zur Not auch mit zweiten Plätzen auf dem Weg zum Titel zufrieden zu sein.Genau das aber mag Vettel nicht. „So geht langfristig der Schuss nach hinten los“, warnte der ehrgeizige Heppenheimer.Schon in Budapest hatte er seine Mechaniker eine Nachtschicht schieben lassen, um seinen Boliden umzubauen. „Ich denke, dass wir im Moment noch nicht das Maximum aus unserem Auto rausgeholt haben und wissen, dass sich das nach der Sommerpause ändern muss“, sagte Vettel.Dabei könnte sich Vettel angesichts seines Riesenvorsprungs sogar drei Nullrunden am Stück leisten, ohne dass Webber, Hamilton oder Alonso an ihm vorbeiziehen könnte – selbst wenn einer aus diesem Trio die nächsten drei Grand Prix gewinnen würde.Da sich bei den Verfolgern aber kein Seriensieger abzeichnet, droht dem Deutschen eigentlich keine ernsthafte Gefahr, zumal dieser noch keinen Ausfall zu beklagen hatte und als schlechtestes Saisonresultat Platz vier auf dem Nürburgring vorweist.Vorerst aber herrscht Stillstand in den Formel-1-Fabriken. Zwei Wochen lang darf während der Renn-Auszeit nicht gearbeitet werden. Erst Ende August geht die WM im belgischen Spa-Francorchamps weiter.„Auch wenn ich es etwas schade finde, dass das nächste Rennen erst wieder in einem Monat ist, weiß ich, dass wir alle diese Pause jetzt mal brauchen“, räumte auch Vettel ein.dpa