Sein von der Pole Position gestarteter Teamkollege Mark Webber wurde Zweiter, der bisherige WM-Spitzenreiter Fernando Alonso kam als Dritter ins Ziel.Vier Rennen vor Saisonende hat Vettel nun sechs Punkte Vorsprung auf Alonso. „Wooohooo, yes“, brüllte der 25-Jährige nach der Zieldurchfahrt in den Boxenfunk.75 Punkte in drei Rennen Zuletzt hatte der Deutsche die WM nach dem Grand Prix in Spanien angeführt, danach war Alonso davongezogen. Doch dank einer Technikoffensive startete Vettel eine furiose Aufholjagd, die er nun mit der blitzsauberen Siegesserie im Herbst und der Maximalausbeute von 75 Punkten in drei Rennen krönte.Nur ganz zum Ende des 16. WM-Laufs musste der Deutsche noch einmal zittern, als seine Reifen plötzlich stark abbauten. Doch er rettete den Sieg und erhielt ein dickes Lob von Teamchef Christian Horner: „Brillant, Seb. Fantastische Fahrt.“Webber ließ Vettel vorbeiziehen Die Enttäuschung über die hauchdünn verpasste Pole Position wich bei Vettel schon nach wenigen Metern. Bereits in der ersten Kurve zog er an seinem Teamgefährten Webber vorbei, der fair Platz ließ. Der als Vierter ins Rennen gegangene Alonso schnappte sich Lewis Hamilton und setzte sich hinter das Red-Bull-Duo.Dahinter sorgte Sauber-Pilot Kamui Kobayashi für Aufregung. Zunächst berührte er mit seinem Auto den Mercedes von Nico Rosberg, dann krachte er in den McLaren von Jenson Button. „Ich war auf der letzten Rille. Dass mich da noch einer von hinten trifft, hat mich schon überrascht“, sagte Rosberg.Der Deutsche musste seinen beschädigten Silberpfeil kurz darauf abstellen. Auch für Button war das Rennen mit einer gebrochenen Rad-Aufhängung vorbei. Der Japaner Kobayashi musste mit einer Durchfahrtstrafe büßen.An der Spitze setzte sich Vettel mit einer Serie schneller Runden ab. Spannend waren vor allem die Positionskämpfe im Mittelfeld. Dann begann die erste Phase der Boxenstopps, die aber ohne große Auswirkungen blieb.Technische Probleme bei Hamilton Zur Rennmitte klagte Hamilton zunehmend über technische Probleme mit seinem McLaren. Der Brite musste zunächst Platz vier an Ferrari-Fahrer Felipe Massa abgeben, dann lieferte er sich ein packendes Rad-an-Rad-Duell mit Lotus-Pilot Kimi Räikkönen. In Runde 27 musste Hamilton schon zum zweiten Mal neue Reifen aufziehen lassen, später folgte noch ein dritter Stopp. Die ohnehin geringen WM-Chancen des Gesamtvierten schrumpften mit Platz zehn damit noch weiter.Vettel hingegen kontrollierte vorn das Geschehen mit mehr als acht Sekunden Vorsprung auf Verfolger Webber. Der Australier behauptete seinen zweiten Platz auch nach dem letzten Boxenstopp.Das beste Manöver des Rennens lieferte indes Hülkenberg, als er in Runde 40 an Hamilton und Lotus-Pilot Romain Grosjean vorbeizog.„Achte auf deine Reifen, sei vorsichtig“Die Spitze hatte sich da schon auf Ergebnissicherung verlegt. Von der Red-Bull-Box bekam Vettel die klare Ansage, nicht schon wieder zu viel für die schnellste Rennrunde zu riskieren. „Achte auf deine Reifen, sei vorsichtig“, funkte der Kommandostand immer wieder.In den Schlussrunden wurden die Mienen der Chefs immer banger, doch es reichte.Endstand nach 55 Runden: 1. Sebastian Vettel (Red Bull) 2. Mark Webber (Red Bull) 3. Fernando Alonso (Ferrari) 4. Felipe Massa (Ferrari) 5. Kimi Räikkönen (Lotus) 6. Nico Hülkenberg (Force India) 7. Romain Grosjean (Lotus) 8. Jean-Eric Vergne (Toro Rosso) 9. Daniel Ricciardo (Toro Rosso) 10. Lewis Hamilton (McLaren Mercedes)11. Sergio Perez (Sauber)12. Paul di Resta (Force India) 13. Michael Schumacher (Mercedes)14. Pastor Maldonado (Williams) 15. Bruno Senna (Williams) 16. Heikki Kovalainen (Caterham) 17. Witali Petrow (Caterham) 18. Timo Glock (Marussia) 19. Charles Pic (Marussia) 20. Narain Karthikeyan (HRT)WM-Stände (nach 16 von 20 Rennen) – Fahrerwertung: 1. Sebastian Vettel (GER) Red Bull 215 2. Fernando Alonso (ESP) Ferrari 209 3. Kimi Räikkönen (FIN) Lotus 167 4. Lewis Hamilton (GBR) McLaren 153 5. Mark Webber (AUS) Red Bull 152 6. Jenson Button (GBR) McLaren 131 7. Nico Rosberg (GER) Mercedes 93 8. Romain Grosjean (FRA) Lotus 88 9. Felipe Massa (BRA) Ferrari 8110. Sergio Perez (MEX) Sauber 6611. Kamui Kobayashi (JPN) Sauber 5012. Nico Hülkenberg (GER) Force India 4513. Paul di Resta (GBR) Force India 4414. Michael Schumacher (GER) Mercedes 4315. Pastor Maldonado (VEN) Williams 3316. Bruno Senna (BRA) Williams 2517. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso 1218. Daniel Ricciardo (AUS) Toro Rosso 9Konstrukteurs-WM (nach 16 von 20 Rennen):1. Red Bull 3672. Ferrari 2903. McLaren 2844. Lotus 2555. Mercedes 1366. Sauber 1167. Force India 898. Williams 589. Toro Rosso 21dpa