Der kontinentale Dachverband UEFA nannte fünf osteuropäische Vereine, die in Spielmanipulationen verwickelt sein sollen. Dabei handelt es sich um die beiden albanischen Clubs KF Tirana und KS Vllaznia, FC Dinaburg aus Lettland, NK IB Ljubljana aus Slowenien und Honved Budapest aus Ungarn, das die Vorwürfe prompt zurückwies. Bis auf ein Spiel gehörten die verdächtigen Partien zur Qualifikation zur neuen Europa League. Tiranas Begegnung aus der zweiten Runde der Champions- League-Qualifikation steht ebenfalls unter Verdacht.Bisher hatte die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Bochum Österreich, Belgien, Bosnien, Kroatien, Ungarn, Slowenien, die Schweiz, die Türkei und Deutschland als die Länder genannt, in denen die Betrügereien stattgefunden haben sollen. Die Bochumer Ermittler hatten am Freitag erklärt, dass mindestens drei Partien der Champions League sowie zwölf Spiele aus der neuen Europa League 2009 unter Verdacht stehen, verschoben worden zu sein. Die UEFA nannte am Mittwoch sieben Spiele der Qualifikation zur Champions- beziehungsweise Europa League. Laut der UEFA sind möglicherweise drei Schiedsrichter und ein Offizieller der UEFA involviert; die entsprechenden Namen wurden nicht bekanntgegeben.Am Mittwochvormittag hatten sich am UEFA-Sitz in Nyon Vertreter der Verbände aus diesen neun Ländern getroffen, um über den Wettskandal zu beraten. Alle seien an einer raschen, lückenlosen Aufklärung interessiert. Trotzdem dürfe man nicht in Hektik verfallen, sondern müsse den Behörden die nötige Zeit geben. Und wie bitter auch immer die Wahrheit sein möge: Sie müsse komplett auf den Tisch, und die Sanktionen werden knallhart sein, erklärte einer der Teilnehmer im Anschluss an das Treffen.Die neun Verbände forderten Spieler und Offizielle auf, ihre Kenntnis über mögliche Spielmanipulationen preiszugeben. Der europäische Fußball sehe sich mit einem Fall von organisierter Kriminalität konfrontiert, der die Möglichkeiten der Sportorganisationen übersteige. Nach der dreistündigen Sitzung teilten die Verbände mit, dass sie Akteneinsicht bei der Oberstaatsanwaltschaft Bochum beantragen werden.dpa