Der neue, alte Nationaltrainer Scolari steht mit seiner Begeisterung über die Entwicklung des Teams ziemlich allein da. „Wir sind auf jeden Fall auf dem richtigen Weg“, behauptete der 64-Jährige, der in seiner zweiten Trainer-Ära nach drei Spielen weiter sieglos ist.Bisher stehen ein 1:2 gegen England, ein 2:2 gegen Italien und das 1:1 gegen die Sbornaja zu Buche. Brasiliens Sportblatt „Lance!“ rechnete sorgenvoll vor, dass „Felipão“ viel schlechter als seine Vorgänger Mano Menezes und Dunga gestartet sei.„Lance!“ schreckte nach dem „Festival der Fehlpässe“ auch nicht mehr vor Kritik an Neymar zurück, dem angehenden Weltstar des FC Santos und möglichen Aushängeschild der WM 2014. „Wie lange noch ist Neymar unantastbar?“, fragte das Blatt. Der britische „Guardian“ unkte, Neymar sei vielleicht nur eine dieser „Übersee-Fantastereien“. Gegen England in Wembley und nun erneut in London blieb der 21-Jährige jeweils blass.Der kriselnden Seleção läuft die Zeit davon. Die Südamerikaner können gegen die großen Mitbewerber nicht mehr gewinnen. Seit dem 1:0 im November 2009 gegen England gab es sechs Niederlagen gegen frühere Weltmeister. Außerdem spielten sie zuletzt 2:2 gegen Italien.Wo bleibt das Konzept von Scolari fragen sich viele Brasilianer? Bisher Fehlanzeige. Das Internet-Portal „Terra“ fällte ein vernichtendes Urteil über den Rekordchampion: „Eineinhalb Jahre vor der WM 2014 ist der Horizont für das Team von Felipão düster.“dpa