Der FC Südtirol kam diesmal in der Geschmacksrichtung „4-4-2“ daher, wo der zuletzt enttäuschende El Kaddouri nicht in der Startelf stand, dafür mit Marchi und Sorrentino eine Doppelspitze. In der Abwehr musste Trainer Alfredo Sebastiani wieder auf seine komplette Rechtsverteidiger-Riege verzichten, weshalb Kapitän Hannes Kiem wieder aus der Innenverteidigung abgezogen wurde.Die erste Halbzeit: Das frühe Tor Schon der erste Torschuss von Como führte zum Erfolg. Nach einem von Seiten Michael Odibes etwas zu hart geführten Zweikampf drosch Alberto Filippini den folgenden Freistoß aus fast 30 Metern ins Netz (6.). Torwart Davide Zomer gab nicht die allerglücklichste Figur ab.Der FC Südtirol hatte unbedingt gewinnen wollen. Nach dem frühen Gegentor allerdings griff die Verunsicherung wieder um sich und legte sich wie lähmender Mehltau über das Drususstadion.Die Weiß-Roten probierten zwar, allein: Es glückte nicht viel. Die Offensivaktionen wurden zu halbherzig ausgespielt, mit zu wenig Tempo und zu wenig Zug zum Tor. Ein altbekanntes Problem also.Como mit seinen flinken Offensivspielern nutzte immer wieder die wackelige rechte Südtiroler Abwehrseite und bekam mehrfach Freistöße zugesprochen. 21. Minute und vom linken Strafraumeck war die Bahn in Richtung Tor ähnlich frei wie beim 0:1. Diesmal konnte Zomer im Nachfassen gegen Filippini abwehren.Nach einer halben Stunde erspielte sich der FC Südtirol die ersten Halb-Chancen. Campo per Kopf (29.) und Marchi per Direktabnahme (30.) sorgten für erhöhte Alarmbereitschaft im Gäste-Strafraum. Die beste Südtiroler Chance hatte Campo (37.): Gute Spieleröffnung durch Odibe, Kopfballvorlage Marchi, Abschluss Campo. Schnell, direkt, schnörkellos – der FC Südtirol spielte zu selten so.Und weil die Weiß-Roten in der ersten Halbzeit das Verdauungsendprodukt am Fuß hatten, gab es in der Nachspielzeit auch noch Elfmeter für die Gäste. Franchini hatte im Strafraum an Bardellonis Trikot gezupft. Kapitän Michele Franco schob locker zum 0:2 ein.Die zweite Halbzeit: Maah setzt den TodesstoßDas Bemühen beim FC Südtirol war da, befeuert auch von drei schnellen Wechseln – uncharakteristisch für Sebastiani. Viel gelang im Angriff allerdings nicht. Zu wenig Tempo, zu sehr wurden die Spielzüge durchtelegraphiert.In der 65. Minute hieß es nach Foul an Marchi „Elfmeter“ für die Weiß-Roten. Fischnaller hatte Marchi freigespielt. Der eingewechselte Alfredo Romano verkürzte auf 1:2 (67.). Ein eher glücklicher Elfmeter, aber an solchen Tagen nimmt man auch solche Treffer an.Allein, es nutzte nichts. Zwei Minuten später schlief die Innenverteidigung. Mirri konnte sich nach langem Ball nicht gegen den agilen Robert Maah durchsetzen. Maah strafte den Abwehrfehler eiskalt ab und verwandelte den Matchball (69.).In der Schlussphase war nicht mehr viel Struktur erkennbar. Ein paar Schüsse, ein paar Kopfbälle, doch stets fehlte das letzte Quäntchen Glück. Fischnaller (82.) und Odibe (87.) scheiterten nur um wenige Zentimeter.In der Schlussminute flog dann auch noch Alfredo Romanonach einer Tätlichkeit vom Platz. Nicht zum ersten Mal, übrigens.Zu einer Analyse geht es hier.Artikel zum Trainerwechsel - Alfredo Sebastiani ist raus.Aufstellungen und ToreFC Südtirol: Zomer – Kiem, Franchini, Mirri, Martin – Campo (61. Alfredo Romano), Odibe, Mariano Romano (56. El Kaddouri), Fink – Sorrentino (53. Fischnaller), MarchiComo: Castelli – Semenzato, Conti, Magli, Franco – Bardelloni, Ardito (37. Morandi), Gomes, Filippini (78. Fautario)– Germinale, Maah (88. Villar)Tore: 0:1 Filippini (6.), 0:2 Franco (45.+1, Elfmeter), 1:2 Alfredo Romano (67., Elfmeter), 1:3 Maah (69.)Rote Karte: Alfredo Romano (91.)tp