Coach Vicente del Bosque verstand nach dem Abpfiff die Welt nicht mehr. „Die Strafe war zu groß. Dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben ist eigentlich unmöglich. Wir waren so dominierend, dass auch die Abwehrspieler zeitweilig nur ans Stürmen gedacht haben“, sagte der 62-jährige Welttrainer des Jahres 2012 niedergeschlagen. Die Hausherren waren im mit 30 000 Zuschauern ausverkauften Stadion El Molinón in Gijón tatsächlich über 90 Minuten haushoch überlegen. Dennoch hatte die mit sieben Barça-Stars aufgelaufene „La Roja“ größte Mühe, gegen die tief stehenden Gäste klare Chancen herauszuspielen.Kein Wunder, dass es Real-Madrid-Abwehrrecke Sergio Ramos (26) war, der in seinem 100. Länderspiel in der 49. Minute per Kopfball den Bann brach. Als sich alle in Spanien bereits mit den mühsam errungenen drei Punkten zufriedengaben, kam beim ersten gefährlichen Konter der „Nordlichter“ die eiskalte Dusche durch Pukkis sechstes Tor in 21 Länderspielen. Finnlands Trainer Mixu Paatelainen schämte sich seiner erfolgreichen Catenaccio-Taktik überhaupt nicht. „Gegen Spanien kannst du nur etwas holen, wenn du dich mit Mann und Maus hinten rein stellst. Das ist ja ein wunderbares Superteam.“Nach der Halbzeit der Qualifikation liegt Frankreich mit zehn Punkten und zwei Zählern vor Spanien an der Spitze der Gruppe I. Die „Bleus“ bezwangen Georgien im Stade de France durch Tore von Olivier Giroud (45.+1), Matthieu Valbuena (47.) und des Bayern-Flügelflitzers Franck Ribéry (61.) bei einem Gegentreffer von Alexander Kobakhidze (70.) mit 3:1. In der „Grande Nation“ wurde vor allem die Blamage der Spanier laut gefeiert. „Ist klasse für uns“, sagte Valbuena. Das Sportblatt „L'Équipe“ bezeichnete den Spanien-Patzer als „Coup des Jahres“ und schrieb: „So viel hatten wir nicht erwartet.“dpa