<BR />In vielen italienischen Städten und Gemeinden gehören leerstehende Läden mittlerweile zum gewohnten Bild. Zahlreiche Ortszentren kämpfen mit einer kommerziellen Verödung. Wie stark dieses Phänomen ausgeprägt ist, zeigt jetzt eine Studie von Confcommercio: Zwischen 2012 und 2023 waren es 111.512 Einzelhandelsbetriebe, die geschlossen und nicht ersetzt wurden. <BR /><BR />Die Studie gibt auch Aufschluss darüber, wie stark der ausländische Unternehmeranteil zugenommen hat: Während in den vergangenen 10 Jahren der Anteil der italienischen Betriebe in Handel, Beherbergung und Gastronomie um 9 Prozent zurückgegangen ist, ist der Anteil an ausländischen Unternehmen um mehr als 30 Prozent gestiegen. <h3> „Dem Einzelhandel geht es immer noch sehr gut“</h3>In Südtirol sei man glücklicherweise weit von der Situation im restlichen Italien entfernt, gibt Philipp Moser, Präsident des Wirtschaftsverbandes hds, Entwarnung. „Dem Einzelhandel in Südtirol geht es immer noch sehr gut“. <BR /><BR />Die Anzahl der Geschäfte in Südtirol ist laut hds in den vergangenen Jahren relativ gleich geblieben: Zwischen 2010 und 2022 verzeichnet Südtirol sogar ein leichtes Plus von 0,6 Prozent. Auch die Verkaufsfläche hat im selben Zeitraum deutlich zugenommen, und zwar um mehr als 17 Prozent. „Wir haben sogar die größte Einzelhandel-Verkaufsfläche pro Einwohner in ganz Italien“, sagt Moser. <BR /><BR /><embed id="dtext86-63427491_quote" /><BR /><BR />Dass Südtirol im Vergleich zum Rest Italiens so gut dasteht, habe laut Moser mehrere Gründe. Zum einen aufgrund der weitsichtigen Politik. „Während rund um uns herum der Handel an den Stadtrand verlegt wurde, erkannten wir sehr früh, dass der Handel in die Ortszentren gehört“, sagt der hds-Präsident. <BR /><BR />Zum anderen sei Südtirols Einzelhandel stark vom Tourismus abhängig, so Moser. Für viele Geschäfte machten Gäste einen großen Teil ihrer Kunden aus. Das sei von Vorteil, denn für Urlauber seien Online-Handel und große internationale Handelsketten – die größten Konkurrenten des Einzelhandels – uninteressant. „Gäste, die nach Südtirol kommen, suchen den stationären Handel auf und nicht Modeketten, die sonst überall auf der Welt zu finden sind“, sagt Moser. <h3> Handel im Wandel</h3>Die Studie von Confcommercio zeigt auch, dass sich der Handel verändert hat. Es gibt um 35 Prozent weniger Bücher- und Spielwarengeschäfte; Modegeschäfte haben sich um 25 Prozent verringert. Dafür sind vermehrt Apotheken (Plus 12 Prozent) und Computer- bzw. Elektrofachläden (Plus 12 Prozent) vorzufinden. Auch Beherbergungsbetriebe und Gaststätten haben zwischen 2012 und 2023 um fast 10.000 Lokale zugenommen. <BR /><BR />Diese Verschiebung gebe es auch in Südtirol, bestätigt Moser. Doch das sei auch normal, denn „der Handel ist stets im Wandel“. Er passe sich den Bedürfnissen der Gesellschaft an und biete dementsprechende Dienstleistungen an. <BR /><BR /><embed id="dtext86-63429477_listbox" /><BR />