Der geschlossene Hof sei von unschätzbarem Wert für die Landwirtschaft, weil er sicherstelle, dass die Betriebe als Einheit erhalten und bearbeitet werden, schreibt das Landespresseamt LPA in einer Aussendung vom Dienstag.Das Landesressort für Landwirtschaft hat mit der italienischen Volkshochschule UPAD eine neue Broschüre zu dem Thema herausgebracht, die nicht nur aktuelle Daten zum geschlossenen Hof in Südtirol enthält, sondern auch eine Beschreibung des rechtlichen Rahmens und der historischen Entwicklung. Die Wurzeln des geschlossenen Hofs, bei dem ein landwirtschaftlicher Betrieb als unteilbar angesehen wird, reichen bis ins 6. Jahrhundert zurück. Diesem uralten Instrument sei es zu verdanken, dass Höfe nicht bei jeder Erbteilung zerstückelt würden, so das LPA weiter.13.334 geschlossene Höfe gibt es in Südtirol - das ist mehr als die Hälfte der insgesamt 26.285 landwirtschaftlichen Betriebe im Land. Acht von zehn geschlossenen Höfen sind im Alleinbesitz, nur zwölf Prozent gehören Frauen. Dies hänge damit zusammen, dass bis zur Neufassung des Höfegesetzes im Jahr 2001 gesetzlich festgeschrieben war, dass der Hof dem ältesten männlichen Nachkommen vererbt wurde.Rund ein Viertel aller geschlossenen Höfe sind im Besitz von Über-60-Jährigen, ein Fünftel gehört Unter-40-Jährigen. „Hier gilt es zu überlegen, inwieweit wir durch andere Wege der Förderung einen schnelleren Generationenwechsel herbeiführen können", erklärte Landesrat Hans Berger im Rahmen der Präsentation der Broschüre.Jährlich sind etwa 50 Neuschließungen zu verzeichnen, denen rund 20 Auflösungen gegenüber stünden. Die meisten geschlossenen Höfe sind in den Gemeinden Ritten (396) und Sarntal (383) zu finden, während Altrei mit gerade einmal sechs geschlossenen Höfen das Schlusslicht bildet. lpa