Die Aktien der von Fininvest kontrollierten TV-Gesellschaft Mediaset verzeichneten am Montagvormittag ein Minus von 1,98 Prozent. Papiere der Berlusconi eigenen Verlagsgruppe Mondadori notierten um 2,6 Prozent tiefer. Auch Aktien der zum Berlusconi-Firmenimperium gehörenden Bank Mediolanum verloren um 1,72 Prozent.Die 560 Mio. Euro sollen die Industrieholding CIR für ein Gerichtsurteil aus dem Jahr 1991 entschädigen, mit dem Berlusconis Fininvest die Kontrolle über das Verlagshaus Mondadori erhielt. Ein Strafgericht hatte Jahre später geurteilt, dass der damalige Richterspruch „gekauft“ worden war. Berlusconi wurde aufgrund von Verjährung jedoch nie dafür belangt. Der Urteilsspruch muss nun sofort umgesetzt werden, Berlusconi will jedoch beim Kassationsgericht in Rom, der dritten und letzten Instanz im italienischen Strafsystem, berufen.Mit der Übernahme von Mondadori erhielt Berlusconi die Kontrolle über eine Reihe einflussreicher Zeitungen und Wochenmagazine. Seinem Widersacher Carlo De Benedetti, Hauptaktionär von CIR, gehören die Zeitung „La Repubblica“ sowie die Wochenzeitung „L'Espresso“. Sie zählen zu den regierungskritischsten Medien in Italien. De Benedetti führt mit seinen Medien seit Jahren eine scharfe Kampagne gegen Berlusconi.Berlusconis Tochter und Fininvest-Präsidentin, Marina Berlusconi, klagte über einen beispiellosen Angriff gegen die Unternehmen ihrer Familie. „Um meinem Vater politisch zu schaden, werden jetzt sogar seine Unternehmen angriffen. Man will ihn zwingen, mit der Entschädigung die Gruppe De Benedettis zu finanzieren, der ein einziges Ziel hat: Berlusconi aus der politischen Szene zu löschen. Diese Kampagne ist eines zivilisierten Landes unwürdig“, kommentierte Marina Berlusconi. apa/dpa