Im Rahmen der „Prognosfruit“-Konferenz in Belgrad wurde auch ein Ausblick auf die gesamteuropäische Situation gegeben. In Europa dürfte die Apfelproduktion in diesem Jahr bei rund 12,17 Millionen Tonnen liegen, was etwas über jener aus dem Vorjahr liegt. <BR /><BR />Auch in Italien rechnet man mit einer etwas höheren Erntemenge als im vergangenen Jahr, geschätzt werden rund 2,15 Millionen Tonnen. Polen, Europas traditionell größtes Anbaugebiet für Äpfel, erwartet sich in diesem Jahr 4,3 Millionen Tonnen Äpfel, also einen Anstieg von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, auch Deutschland und Frankreich erwarten eine größere Ernte. <BR /><BR />Nur in Südtirol wird erwartet, dass die diesjährige Apfelernte kleiner ausfällt als in Vergangenheit: Mit 830.000 Tonnen Äpfeln wäre sie rund 3 Prozent geringer als noch 2021. „Der Rückgang der Produktion liegt einerseits am hohen Anteil an Neupflanzungen, die durchgeführt wurden“, erklärt VOG-Obmann Georg Kössler. Es gäbe viele neue Sorten, die nicht so ertragreich seien wie die Klassiker Golden und Stark Delicious oder Morgenduft. „Zudem gab es im Frühjahr einen stärkeren Fruchtfall, weshalb die Anzahl an Früchten pro Baum unter dem langjährigen Schnitt liegt“, so Kössler weiter. <BR /><BR />Auch in diesem Jahr könne man davon ausgehen, dass Standardsorten wie Golden Delicious oder Clubsorten wie Pink Lady erneut den größten Anteil der Ernte in Südtirol ausmachen werden.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="795890_image" /></div> <BR />Neben der in Europa erwarteten großen Apfelernte beeinflussen derzeit mehrere Unwägbarkeiten den europäischen Apfelmarkt: Zum einen sei die Nachfrage in ganz Europa gesunken, weshalb heuer die Marktanalysen zum Konsumverhalten und Marktverlauf im Vordergrund der „Prognosfruit“ standen: „Durch die Inflation und die schwindende Kaufkraft hat sich das Konsumverhalten der Menschen verändert. Es ist jetzt unsere Hauptaufgabe, den Konsum wieder anzuziehen, durch gute Dienstleistungen, einen größeren Sortenspiegel und noch mehr Qualität“, betont der Obmann. <BR /><BR />Andererseits seien in mehreren Märkten noch Restmengen aus dem Vorjahr lagernd, die für einen zögerlichen Start der Apfelsaison sorgen dürften. Die Importmengen aus der südlichen Hemisphäre fielen zuletzt zwar deutlich kleiner aus als in den letzten Jahren, wurden aber nicht so geräumt wie ursprünglich angenommen: „Wir müssen uns bewusst sein, dass es nicht einfach werden wird. Und dennoch: Wir sind gut gerüstet und starten mit voller Energie und starken Willen in die neue Saison. Und: Wir werden um jeden einzelnen Kunden kämpfen“, schließt Kössler. <BR />