Im Zuge der Debatte in der Landesregierung zum Einwanderer-Gesetzentwurf wurde laut darüber nachgedacht, das Einwandererkontingent auf Null zu reduzieren. Aber die Wirtschaft braucht Arbeitskräfte so oder so. „Es gibt mehrere tausend Menschen vor unserer Haustür, die gut und gerne ab und zu arbeiten gehen könnten und auch würden, wenn sie deswegen nicht auf Landesbeiträge verzichten müssten“, erklärt Hans Berger. Zumal Schwarzarbeit aber für den Arbeitgeber und auch den Arbeitnehmer mit einem sehr hohen Risiko verbunden sei, sollte die Politik alles unternehmen, um diese Menschen in die Arbeitswelt zu integrieren. „Dazu müsste jenen Leuten, die nur gelegentlich arbeiten, ein Freibetrag von meinetwegen 3000 bis 4000 Euro im Jahr an Zuverdienst zugestanden werden, ohne dass ihnen andererseits Landesförderungen gestrichen werden. Steuerlich haben wir keine Kompetenz, aber Freibeträge für sogenannte Minijobs könnten wir gesetzlich vorsehen“, meint Berger.Und er sehe in einer derartigen Maßnahme „nur Vor- und keine Nachteile. Erstens holen wir Leute aus sehr riskanter Schwarzarbeit bzw. animieren die, die wegen der Beiträge lieber zuhause bleiben, zu arbeiten. Zweitens hätte das zusätzliche Steuereinnahmen für das Land zur Folge, und drittens reiften die Arbeitnehmer Rentenbeiträge an, die sonst später als Sozialhilfeempfänger wieder beim Land auf der Matte stünden“, argumentiert Berger.Derzeit sei es leider oft so, dass Leute lieber daheim bleiben oder nur teilweise arbeiten, um nicht Abstriche bei den Beihilfen hinnehmen zu müssen. „Das Prinzip ,Leistung lohnt sich' wird in diesem Punkt ins Gegenteil verkehrt, wenn jemand selbst Geld verdient, aber dabei mehr an Landesbeiträgen verliert“, so Berger. Und eine bessere Integration der Einheimischen in die Arbeitswelt hätte auch den Nebeneffekt, dass weniger ausländische Arbeitskräfte hierzulande gebraucht würden. „Besonders im Gastgewerbe werden Mitarbeiter für ein paar Stunden oft dringend gesucht“, so der Tourismuslandesrat. Deshalb würde er es begrüßen, wenn die Sozialpartner sich über dieses Thema unterhalten würden. „Aber auch die Politik hat sich damit zu befassen. Die öffentliche Hand kann nur gewinnen und nicht verlieren, denn zusätzliche finanzielle Belastungen würde eine derartige Regelung nicht bringen“, so Berger. Natürlich müsse dies genau durchdiskutiert und ein genauer Rahmen abgesteckt werden. In der Landesregierung hat er das Thema jedenfalls schon aufgeworfen.d/lu