<b>von Christoph Höllrigl</b><BR /><BR />Sie sehen auf den ersten Blick aus, wie herkömmliche Verkehrsschilder. Erst bei näherem Hinsehen wird klar: Sie sind aus Holz. Insgesamt 46 von ihnen werden derzeit rund um einen Wiener Platz getestet. Danach sollen sie in weiteren Teilen der Stadt aufgestellt werden.<BR /><BR />Wie österreichische Medien berichten, kommt dabei statt Aluminium heimisches Pappel- und Birkenholz zum Einsatz, das thermisch behandelt und mit einer reflektierenden Folie beschichtet wird. Laut umfangreichen Tests sollen die Schilder 20 Jahre halten, ebenso lange wie jene aus Aluminium. Bei der Produktion verursachten die Schilder laut „MA 28 Straßenbau“ nur etwa ein Drittel der CO<Texttief>2</Texttief>-Emissionen. Sie kos<?TrVer> ten allerdings doppelt so viel.<BR /><BR /><h3> Staffler: „Innovativer Ansatz“</h3>Für den Geschäftsführer des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz, Hanspeter Staffler, „ist das ein innovativer Ansatz – und im Sinne der CO<Texttief>2</Texttief>-Einsparung sehr interessant.“ Denn, so Staffler, „Aluminium ist in der Herstellung unglaublich energieaufwendig.“ Durch viel Entwicklungsarbeit sei es offenbar gelungen, die Beständigkeit von Verkehrsschildern aus Holz zu garantieren. Holz sei auch deshalb nachhaltiger, „weil es bei uns hier wächst“ und im Sinne der kurzen Wege nicht quer durch die Welt gekarrt werden müsse.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1112082_image" /></div> <BR /><BR />Der Hebel in Sachen Umweltschutz sei im Übrigen gar nicht so klein, wie es auf den ersten Blick erscheine: „Wenn man bedenkt, wie viele Verkehrsschilder es gibt, kommt man auf unglaubliche Mengen.“ Ein Umschwenken auf Holzschilder sei zudem nicht zuletzt „symbolisch wichtig“, um zu zeigen, dass man auf Klimaschutz setze, auch wenn das mehr koste.<BR /><BR />Bis der Südtiroler Schilderwald jedoch mit ersten Holzschildern „aufgeforstet“ wird, dürfte einige Zeit vergehen. Denn in Sachen Straßenschilder gilt die italienische Straßenverkehrsordnung.<h3> Sicher: „Staat ist zuständig“</h3>„Die Zuständigkeit liegt ausschließlich beim Staat. Wir können also keine Abweichungen oder Änderungen machen. Da haben wir null Spielraum“, klärt dazu Philipp Sicher, Direktor der Landesabteilung Straßendienst, auf.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1112085_image" /></div> <BR /><BR />„Verkehrsschilder dürfen nur von jenen Unternehmen produziert und verkauft werden, die durch das zuständige Ministerium dazu ermächtigt sind“, so Si<?TrVer> cher weiter. Dabei sei etwa genau definiert, dass die Träger der Beschilderung aus Metall sein müssten, Holz sei dagegen nicht vorgesehen. Jedes Schild, das z.B. auf Staats- oder Landesstraßen installiert werde, sei zudem genau normiert. Es sei also nicht möglich, einfach so Holzschilder aufzustellen.<BR /><BR />Diesen Umstand kennt Hanspeter Staffler freilich. Er unterstreicht aber: „Dann muss man eben die politische Ochsentour beginnen, um das auf staatlicher Ebene zu ändern. Denn wenn die Technologie passt, gibt's aus meiner Sicht auch keinen vernünftigen Grund, das nicht abzuändern.“