Heute Vormittag wurden die rund 1.100 Mitarbeiter über das endgültige Aus informiert. Quelle-Österreich-Vorstand Wolfgang Binder klammert sich aber nach wie vor an einen, wie er selbst sagt, „Strohhalm“ in Formeines Investors - ansonsten ist der Konkursantrag Donnerstag fällig. Die Gläubigerschützer drängen indes auf einen „raschen“ Konkurs.Die Passiva werden von Insidern auf jenseits der 100 Mio. Eurogeschätzt. Damit wäre der Quelle-Konkurs eine der größtenHandelspleiten nach dem Zusammenbruch von Konsum und Libro.Die Anzeichen auf Konkurs haben sich spätestens gesternverdichtet, als bekannt wurde, das der deutsche VersandhandelsrieseOtto nicht nur Quelle Russland sondern auch die Markenrechte dergesamten „Quelle“-Gruppe gekauft hat. Trotzdem wollte Quelle-Vorstand Binder noch „wie ein Löwe“ kämpfen. Nach der Betriebsversammlung in der Linzer Zentrale war von„Katastrophe“ die Rede. Vor allem jene, die seit 30, 40 Jahren imUnternehmen tätig sind, habe die Nachricht vom bevorstehendenQuelle-Aus mit aller Härte getroffen, sagte ein Mitarbeiter inRichtung eines älteren Kollegen. Die Solidarität untereinander ist deutlich spürbar: „Für mich ist es nicht mehr so schlimm, ich geh bald in Pension. Aber die jungen Mütter und Väter, die trifft es wie ein Schlag“, meint eine Büroangestellte der Betriebsküche, die seit 21 Jahren dabei ist.Die Quelle-Österreich-Führung hatte vor gut zwei Wochen das Überleben von einer unmittelbaren 70-Millionen-Geldspritze abhängig gemacht. Experten gingen davon aus, dass wegen der hohen Abwertungserfordernisse mit solchen Summen nicht das Auslangen gefunden werden dürfte. Ohne frische Bankkredite hätte es auch keineLohnzahlungen mehr gegeben.apa