<BR />Weniger Verkehr, mehr Lebensqualität in Südtirols Dörfern und Städten. Dies ist eine der Ambitionen des Landesplanes für nachhaltige Mobilität 2035 (LPNM). Um diesem Ziel gerecht zu werden, muss auch im Rahmen der Tourismus-Mobilität ein Umdenken stattfinden, denn: „Mehr als 3 Viertel der Gäste reisen mit dem Auto nach Südtirol“, sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. <BR /> In den vergangenen Monaten hat die vom Mobilitätslandesamt eingesetzte Arbeitsgruppe „Erreichbarkeit“ zusammen mit Professor Thomas Bausch von der Freien Universität Bozen eine entsprechende Studie erarbeitet. Ziel war es, die Touristenströme nach Südtirol zu untersuchen und Möglichkeiten für nachhaltiges Anreisen zu finden. <h3> Bahn statt Auto bei vielen vorstellbar</h3>Jeweils 1000 Gäste aus Deutschland und Italien wurden in der Studie befragt. „7,7 Prozent der Befragten aus Deutschland und 7,2 Prozent der Befragten aus Italien gaben an, dass sie mit dem Zug angereist sind“, erklärt Thomas Bausch, Direktor des Kompetenzzentrums Tourismus und Mobilität an der Freien Universität Bozen. <BR />Die Befragung ergab außerdem, dass sich insgesamt rund 40 Prozent vorstellen könnten, in Zukunft mit dem Zug zu reisen. „Diese potenziellen Fahrgäste könnten durch eine Potenzierung des Angebotes gut aufgefangen werden“, sagt Bausch. <BR /><BR /><i>Die jüngste Studie der Freien Universität Bozen zeigt, wie die Gäste aus Deutschland und Italien nach Südtirol gereist sind:</i><BR /><BR /><embed id="dtext86-60909149_listbox" /><BR /><BR />Was die An- und Abreise betrifft, so zeigen die Daten, dass die Gäste sehr gut über die Woche verteilt ankommen. Bei der Rückreise bleibt der Sonntag der stärkste Tag.<BR /><BR /><embed id="dtext86-60909141_quote" /><BR /><BR />„Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass eine Nachfrage seitens der Gäste da ist. Nun ist es unsere Aufgabe, das Angebot entsprechend auszubauen“, sagt Alfreider. Dafür müssen vor allem Direktverbindungen noch vor Eröffnung des Brennerbasistunnels ausgebaut und regionale Busverbindungen und Zuglinien attraktiver gestaltet werden. Denn die Fahrzeitenanalyse aus der Studie zeigt: Gewisse periphere Gebiete Südtirols sind von den Fernbahnhöfen aus mit den Öffis nur sehr mühsam zu erreichen. <BR />Entsprechende Verbesserungen laufen bereits. Dazu gehört laut Alfreider die Elektrifizierung der Vinschger Bahnlinie: „Dadurch erspart man sich künftig den Umstieg in Meran und auch Direktverbindungen von Mals nach Bozen, Innsbruck oder ins Pustertal werden dadurch möglich“, erklärt der Landesrat. <h3>„Mobilitätsangebote den Gästen kommunizieren“</h3>Ebenfalls beteiligt an der Arbeitsgruppe „Erreichbarkeit“ sind der Hotelier- und Gastwirteverband (HGV) und die IDM. „Unsere Aufgabe muss es sein, zusammen mit Tourismusverbänden und Betrieben, die Gäste auf das Angebot aufmerksam zu machen“, sagt IDM-Präsident Hansi Pichler. „Eine Möglichkeit hierzu wäre, die Gästekarte für die öffentlichen Verkehrsmittel direkt in der Buchung zu integrieren“, meint Martin Vallazza, Direktor des Mobilitätsressorts. <BR />Nicht zuletzt brauche es aber vor allem Konzepte, um die „Letzte Meile“ – also den Transfer von Ankunftsbahnhof zur Urlaubsdestination – zu bewältigen, meint HGV-Vertreter Helmut Tauber und sagt: „Dazu wurden in den vergangenen Jahren bereits Projekte mit Shuttledienste gestartet“.