Das teilverstaatlichte Geldinstitut kündigte am Freitag an, dass es die Madrider Regierung um eine weitere Finanzhilfe von 19,0 Milliarden Euro bitten werde. Dies sehe ein Sanierungsplan vor, den die Bank der Regierung unterbreiten werde.Das Unternehmen hatte vor zwei Jahren bereits 4,5 Milliarden Euro aus dem staatlichen Bankenrettungsfonds FROB erhalten. Wenn Madrid dem Gesuch nachkommt, wäre die Rettung von Bankia die größte staatliche Hilfsoperation für ein Unternehmen in der spanischen Geschichte. Der Sanierungsplan muss noch von der Zentralbank, der Regierung und der Europäischen Union bewilligt werden.Dieser Betrag übertrifft bei weitem die schlimmsten Befürchtungen der konservativen Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy. Wirtschaftsminister Luis de Guindos war kürzlich davon ausgegangen, dass für die Sanierung des gesamten Bankensystems in Spanien weniger als 15 Milliarden Euro erforderlich seien.Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) stufte die Bonität der viertgrößten spanischen Bank am Freitag auf Ramschniveau herab. Die Notierung der Aktien wurde einstweilen ausgesetzt. Die Madrider Börsenaufsicht CNMV folgte damit einem Gesuch des Geldinstituts, das sich zu 45 Prozent im Besitz des Staates befindet. De Guindos hatte noch am Mittwoch die benötigte Staatshilfe von Bankia auf neun Milliarden Euro beziffert. In den Bilanzen des Geldhauses taten sich nach übereinstimmenden Angaben der spanischen Medien jedoch weitere Finanzlücken auf, die zusätzliche Hilfen erforderlich machten.Bankia gilt als der größte Problemfall in der spanischen Finanzkrise. Die Regierung will einen Zusammenbruch von Bankia in jedem Fall verhindern. Eine Pleite hätte aufgrund der Größe des Geldinstituts verheerende Folgen für das spanische Finanzsystem.De Guindos hatte zugesichert, Spanien werde Bankia alle Mittel zur Verfügung stellen, die für eine Sanierung erforderlich seien. Allerdings ließ der Minister offen, wie das verschuldete Spanien angesichts der zusätzlichen Milliardenkosten seine – mit der EU vereinbarten – Defizitziele erreichen will.dpa