Montag, 18. März 2024

Bars und Cafés in Südtirol haben Probleme

Die allermeisten Betriebe im Südtiroler Gastgewerbe erklären, dass 2023 die Kasse stimmte. Eine Ausnahme bilden Bar- und Cafébetreiber, von denen fast 50 Prozent von schlechten Ergebnissen sprechen. Dies geht aus der Frühjahrsumfrage des Wifo-Barometers hervor.

Die Rentabilität vieler Bars war im vergangenen Jahr nicht berauschend. Für heuer sind die Aussichten besser. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Die Erhebung des Wirtschaftsforschungsinstituts der Handelskammer Bozen spiegelt das Stimmungsbild der Branche wider. Dieses Bild fällt mit Blick auf 2023 durchaus uneinheitlich aus. Unterm Strich zeigen sich zwar 90 Prozent der heimischen Betriebe mit den Erträgen im vergangenen Jahr zufrieden, die Unterschiede nach Sektor fallen aber deutlich aus.

Hohe Rentabilität in der Beherbergung

„In der Beherbergung wird die erzielte Rentabilität von fast allen Betrieben zumindest als befriedigend, in der Hälfte der Fälle sogar als gut bezeichnet. Dies ist vor allem auf die positive Entwicklung der Touristenströme zurückzuführen“, schreibt das Wifo. Zwischen Januar und Dezember gab es in Südtirol fast 36,1 Millionen Nächtigungen, was einer Steigerung von 4,9 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Dieses Wachstum ist sowohl auf deutsche Gäste zurückzuführen, deren Übernachtungen um 4,4 Prozent stiegen, als auch auf Gäste aus dem sonstigen Ausland, die ein Plus von 16,3 Prozent verzeichneten. Die Nächtigungen italienischer Touristen gingen hingegen um 1,7 Prozent zurück.

Auch bei den Restaurants ist man im Allgemeinen zufrieden, während etwa die Hälfte der Bar- und Café-Betreiber von einer schlechten Rentabilität berichtet, die vor allem auf den starken Kostenanstieg zurückzuführen gewesen sei. Was die Beschäftigung anbelangt, so gab es 2023 im Südtiroler Tourismussektor durchschnittlich über 33.700 Arbeitnehmer, mit einem Anstieg von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Positive Erwartungen

Für 2024 äußern 94 Prozent aller Unternehmer positive Erwartungen. „Das Umsatzwachstum wird voraussichtlich auch heuer von Preiserhöhungen profitieren und vor allem von der ausländischen Kundschaft getragen werden. Darüber hinaus werden die Betriebskosten weniger steigen als in den Vorjahren“, so das Wifo. Dies werde es fast allen Betrieben ermöglichen, eine zumindest befriedigende und oft eine gute Rentabilität zu erzielen, insbesondere in den Branchen der Beherbergung und der Bars und Cafés.

Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, betont die hohe Qualität der Südtiroler Tourismusbetriebe: „Die großen Investitionen der letzten Jahre haben sich gelohnt: Südtirol wird im europäischen Vergleich als hochwertige Destination wahrgenommen. Wir müssen aber weiter daran arbeiten, dass die Gäste unser Land gut erreichen können.“

„Einmal mehr wird deutlich, dass die reinen Gastronomiebetriebe aufgrund vieler Faktoren unter wirtschaftlichem Druck stehen“, sagt HGV-Präsident
Manfred Pinzger. „Diese Betriebe üben eine wichtige soziale Funktion in unseren Fraktionen, Dörfern und Städten aus und gelten als Treffpunkt für Einheimische. Deshalb gilt es diese Betriebe weiterhin zu stärken und zu fördern.“


stol

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