Ansetzen will der Südtiroler Bauenrbund bei der Raumordnung, bei Innovation und Kooperation sowie bei den Beiträgen aus dem Landeshaushalt, und der EU-Agrarpolitik. Arbeitsschwerpunkt wird 2011 aber die soziale Absicherung sein. Vor allem bei den Renten und der Familienförderung sieht der Südtiroler Bauernbund Nachholbedarf. „Eine Studie, die im März veröffentlicht wird, zeichnet ein ernüchterndes Bild. Der Großteil der bäuerlichen Rentner bezieht nur die Mindestrente, die zukünftigen Rentner noch weniger. Hier müssen wir ansetzen und die Renten deutlich erhöhen, aber auch mehr für die Zusatzrente werben“, unterstrich Landesobmann Leo Tiefenthaler. Besser gefördert werden müssen auch die Familien. „Wir werden uns 2011 sehr ausführlich auf Orts-, Bezirks- und Landesebene darüber unterhalten und konkrete Vorschläge machen.“ Produktionsbedingungen verbessern Ein weiterer Schwerpunkt 2011 wird sein, die Produktionsbedingungen für die vielen bäuerlichen Kleinbetriebe zu verbessern. „Gestiegene Kosten, immer mehr Bürokratie und oft nur wenig Spielraum, um den Hof weiterzuentwickeln, machen es den Bauern zunehmend schwerer, ein angemessenes Einkommen am Hof zu erzielen. Hier herrscht Handlungsbedarf, um die Wertschöpfung für unsere Betriebe zu steigern“, stellte Tiefenthaler klar. Das gelte besonders für die Landesraumordnung, die in wesentlichen Punkten überarbeitet und vereinfacht werden müsse. So solle zukünftig eine Umwidmung von Wald in Wiese leichter möglich sein, fordert der SBB. Mehr Handlungsspielraum solle es auch bei Hagelnetzen und Kulturschutzfolien geben. Bauernbund-Direktor Siegfried Rinner fordert mehr Vertrauen. „Es ist nicht notwendig, alles bis ins letzte Detail zu regeln und immer neue Verordnungen zu erlassen. Wir sind uns unserer Verantwortung für Natur und Landschaft sehr wohl bewusst.“ Das gelte auch für die geplanten Bestimmungen für die Abfallentsorgung, die „nicht nur den bäuerlichen Betrieben viel sinnlose Bürokratie und unnötige Kosten bringen. Dagegen werden wir uns mit aller Entschlossenheit wehren“, kündigte Tiefenthaler an. Innovationsschalter für KleinbetriebeUm die bäuerlichen Betriebe zu stärken, setzt der Südtiroler Bauernbund 2011 und darüber hinaus verstärkt auf Innovation und Kooperation. „Mit neuen Produkten, neuen Dienstleistungen und neuen Vermarktungsstrategien und -wegen wollen wir die Wettbewerbsfähigkeit steigern“, berichtete Rinner. Große Hoffnung setzt Rinner dabei in die seit Jahren gute Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg und in den neuen Technologiepark. „Dort soll der Bereich Lebensmitteltechnologie angesiedelt werden und nach neuen Produkten bzw. Produktinnovationen forschen.“ Vor allem aber will der Südtiroler Bauernbund den Innovationsbereich auch den Kleinbetrieben erschließen. „Dazu werden wir einen eigenen Innovationsschalter im SBB einrichten“, verriet Rinner. Großes Potential sieht er in der Direktvermarktung und den erneuerbaren Energien. Die Beratung hier soll weiter ausgebaut werden. „Schmerzgrenze ist längst erreicht“ Nicht hinnehmen wolle der Südtiroler Bauernbund weitere Kürzungen im Landeshaushalt. „Die Gelder für die Landwirtschaft sind in den letzten Jahren inklusive Inflation um 36 Prozent zurückgegangen. Hier ist die Schmerzgrenze längt erreicht. Angesichts der großen Bedeutung der Landwirtschaft für die Lebensmittelproduktion und den Landschaftserhalt darf es keine weiteren Kürzungen geben, wenn das Land den Fortbestand der bäuerlichen Betriebe nicht gefährden will“, forderte Tiefenthaler.