Den Stein ins Rollen brachte Landeshauptmann Luis Durnwalder im Februar dieses Jahres: Die Trennung der Bauarbeiterkassen soll aufgehoben werden, forderte er damals. In nichts nachstehen wollte dem auch der damalige Präsident vom Baukollegium im Unternehmerverband, Christian Egartner. Auch er befürwortete einen Zusammenschluss.Nicht einverstanden zeigte sich jedoch Markus Bernard, Vorsitzender der Handwerker-Bauarbeiterkasse. „Wir wollen autonom bleiben, ein Zusammenschluss kommt nicht in Frage", sagte er damals gegenüber den „Dolomiten".In der Zwischenzeit scheinen sich die Fronten etwas enthärtet zu haben. Von einem Zusammenschluss könne zwar immer noch nicht die Rede sein, eine Zusammenarbeit der beiden Kassen wäre aber durchaus vorstellbar, sagt Bernard. „Man kann sich das als eine Art Dachverband vorstellen, dem beide Kassen unterstellt sind, aber trotzdem autonom agieren."Mehr würde sich hingegen die Industrie-Bauarbeiterkasse wünschen. „Das Sinnvollste wäre es, wenn wir uns wieder zusammenschließen", glaubt Josef Negri, Geschäftsführer des Baukollegiums. Der Vorteil läge, so Negri, vor allem in der Kostenersparnis bei der Verwaltung. Das Baukollegium sei jedenfalls jederzeit zu Gesprächen mit dem LVH bereit. „Es hat auch schon Treffen gegeben."Ein wenig anders sieht dies freilich Bernard. „Egartner hat vor Monaten zwar Aussprachen angekündigt, passiert ist aber nichts." Auch ein Treffen mit Egartners Nachfolger, Thomas Ausserhofer, habe wenig Früchte getragen, so Bernard, obwohl Ausserhofer im Sommer vom Präsident des Unternehmerverbandes, Christof Oberrauch, den Auftrag bekommen habe, „in Sachen Zusammenarbeit dahinter zu bleiben".LVH will heute Linien für die Zukunft absteckenOb trotzdem eine Zusammenarbeit mit der Industrie-Bauarbeiterkasse zustande kommen wird, soll sich heute entscheiden. In einer internen Sitzung des LVH mit Vertretern der Gewerkschaften wird man die Linie für die Zukunft abstecken. Auch ein mögliches Aussetzen des laufenden Rechtsverfahrens soll geklärt werden. „Zusammenarbeit ja, Zusammenschluss nein", betont Bernard jedoch abermals. „Dafür versucht die Industrie immer noch zu sehr, das Handwerk zu unterjochen." d/sor