"Die Handelskammer Bozen setzt sich im Interesse der Südtiroler Familienbetriebe und zum Schutze der Arbeitnehmer dafür ein, dass die Region Trentino-Südtirol einen Antrag für die Abhaltung einer gesamtstaatlichen Volksabstimmung stellt, damit die bestehende Regelung abgeschafft und in Zukunft die Kompetenz der Regelung der Öffnungszeiten an die Regionen bzw. die Autonomen Provinzen delegiert wird!, betont die Handelskammer in einer Aussendung.Aufgrund eines Dekretes sei es Bürgermeistern ausschließlich im Falle von zwingenden Gründen des Allgemeininteresses, des Schutzes der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, der Gesundheit, des öffentlichen Friedens oder anderen vorherrschenden öffentlichen Interessen gestattet, Maßnahmen zur Einschränkung der Öffnungs- und Schließungszeiten zu ergreifen."In Südtirol entspricht die Möglichkeit der wahllosen Öffnung der Einzelhandelsbetriebe an Sonn- und Feiertagen aber keineswegs einem gesellschaftlichen Anliegen sowie den gefühlten Erfordernissen zum Schutze der Arbeitnehmer und der Familien", so die Handelskammer. „Die totale Liberalisierung der Öffnung an Sonn- und Feiertagen wirkt wettbewerbsverzerrend, da sie die vielen kleinen Familienbetriebe gegenüber den großen Einzelhandelsorganisationen benachteiligt. Bei der Regelung dieser Materie müssen die territorialen Besonderheiten unbedingt berücksichtigt werden“, fordert Handelskammerpräsident Michl Ebner. "Der derzeit im Parlament diskutierte Gesetzesentwurf, der unter anderem eine Delegierung an die Regionen und Gemeinden vorsieht, wäre ein Schritt in die richtige Richtung."Die Region Abruzzen habe sich bereits für einen Antrag für eine gesamtstaatliche Volksabstimmung gegen das von der Regierung Monti verabschiedete Liberalisierungsgesetz, das es Supermärkten und Geschäften ermöglicht, 24 Stunden pro Tag, an Sonn- sowie Feiertagen offen zu halten, ausgesprochen. Die Region Veneto wird im Juni ebenfalls mehrheitlich diesem Antrag zustimmen. Sollten weitere drei Regionen dieselbe Initiative ergreifen, müsste eine gesamtstaatliche Volksbefragung stattfinden. „Ausschlaggebend wäre es nun, wenn auch die Region Trentino – Südtirol diesen Schritt macht“, so Ebner.