<b>Von Miriam Roschatt</b><BR /><BR />Der erste Sommerjob bedeutet für viele: endlich eigenes Geld verdienen und ein Stück Selbstständigkeit erlangen. Gleichzeitig ist dies der erste Schritt ins Berufsleben. Ob als Praktikum oder mit Sommerarbeitsvertrag – die Erfahrungen, die in diesen Monaten gesammelt werden, sind oft prägend und können wichtige Weichen für die berufliche Zukunft stellen. <BR /><BR />Fünf bekannte Persönlichkeiten haben s+ erzählt, wo sie ihren ersten Sommerjob absolvierten und welche Bedeutung diese Zeit für sie heute noch hat.<h3> Kirchmaier war „Mädchen für alles“</h3>für alles“An ihren ersten Sommerjob erinnert sich Evelyn Kirchmaier, Generaldirektorin des Südtiroler Familienunternehmens „Markas“ und Vizepräsidentin im Unternehmerverband Südtirol, noch sehr gut: „Ich war zwölf Jahre alt und arbeitete als Haushaltshilfe bei einer Familie. „Ich spielte mit den Kindern und unterstützte im Haushalt, so gut ich konnte.“ Davon profitiert die zweifache Mutter noch heute. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1191516_image" /></div> <BR />„Ich wende das Gelernte in meinem eigenen Haushalt an“, berichtet sie. Außerdem habe sie damals gelernt, einer Verpflichtung nachzugehen, in der Früh zeitig aufzustehen und ihrem Tag eine Struktur zu geben. Zwei Sommer lang ging Kirchmaier dieser Arbeit nach, bei immer derselben Familie. Ihr erstes richtiges Praktikum absolvierte sie dann mit 17 Jahren bei der „Südtiroler Wirtschaftszeitung“ (SWZ): „Dort durfte ich meine ersten medialen Erfahrungen sammeln, welche meine Leidenschaft für den Journalismus weckten.“ Weitere Praktika bei der SWZ folgten, bis Kirchmaier später dort als geprüfte Journalistin fünf Jahre lang fix angestellt war. „Das Praktikum kann – wie man sieht – ein hervorragender Einstieg ins Berufsleben sein“, blickt die „Markas“-Generaldirektorin zurück.<h3> Amhof stand hinterm Budel</h3>Auch die Landesrätin für Arbeit und Personal, Magdalena Amhof, kann sich noch gut an ihren allerersten Sommerjob erinnern. „Ich war Kindermädchen“, erzählt sie. Dabei habe sie viel gelernt – vor allem, was es heißt, Verantwortung für ein Kind zu übernehmen. Ihr Traumjob war es aber nie. Mit 16 Jahren absolvierte die Landesrätin daher einen einwöchigen Servierkurs am Berufsbildungszentrum „Emma Hellenstainer“ in Brixen, wo sie die Grundlagen des Servierens lernte: „Im Anschluss daran arbeitete ich mehrere Sommer lang in unterschiedlichen Betrieben als Kellnerin.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1191519_image" /></div> <BR />Hinterm Budel in der Dorfbar von St. Magdalena in Villnöß sammelte sie ihre ersten Arbeitserfahrungen in der Gastronomie, die ihre Persönlichkeit nachhaltig prägten. „Ich bin offener und selbstbewusster geworden. Der direkte Kontakt mit den Gästen hat mir enorm geholfen, aus mir herauszukommen“, so Amhof, die als Mädchen eher schüchtern gewesen sei. Vor allem der Umgang mit den Gästen habe ihr damals großen Spaß gemacht und sie immer wieder dazu bewogen, im Sommer ins Gastgewerbe zu gehen. Wobei sie mit einem Schmunzeln zugibt: „Am Ende der Saison im Herbst war ich dann erleichtert, als es zu Ende war – der Job ist nämlich extrem kräftezehrend.“<h3> Tschenett jobbte bei „Burger King“</h3>Seine ersten beruflichen Erfahrungen möchte auch der ASGB-Vorsitzende Tony Tschenett nicht missen: „In meiner Oberschulzeit habe ich in den Sommermonaten Ju<?TrVer> li und August im Krankenhaus Brixen als Reinigungskraft gearbeitet“, berichtet er. „Ich war dort mit einer Reinigungsmaschine unterwegs und habe vor allem den Flur im Eingangsbereich sauber gehalten“, erinnert sich der ASGB-Chef an seine ersten Arbeitserfahrungen zurück, die ihm heute noch von großem Nutzen seien, wie er sagt: „Was ich damals gelernt habe, kommt mir heute beim Putzen zu Hause noch zu Gute.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1191522_image" /></div> <BR />Später arbeitete Tschenett außerdem einen Sommer lang in einer Filiale der Fast-Food-Kette „Burger King“ in Rom, nur wenige Schritte vom Pantheon entfernt. „Tagsüber besuchte ich einen Italienischkurs, und am Abend arbeitete ich von 19 bis 1 Uhr früh bei ‚Burger King‘“, verrät der ASGB-Vorsitzende. Zunächst war er fürs Abräumen der Tische zuständig, doch schon bald durfte er auch Burger zubereiten und an der Kasse stehen. „Dort kam ich mit Menschen aus aller Welt in Kontakt. Das war eine wirklich schöne und prägende Zeit“, freut sich der Gewerkschafter und verweist auf die <?Uni SchriftWeite="95ru"> wichtige Funktion, die Sommerjobs<?_Uni> für junge Menschen hätten: „Ich lege Jugendlichen wirklich ans Herz, im Sommer Arbeitserfahrung zu sammeln – egal, in welchem Bereich. In jedem Job sammelt man wertvolle Berufserfahrung und lernt fürs Leben.“ <BR /><BR />Ganz grundsätzlich würden nämlich auch die Arbeitgeber darauf achten, ob Bewerber in den Sommermonaten bereits praktische Erfahrungen gesammelt haben: „Ich persönlich schaue bei unseren Bewerbungen stets darauf, ob jemand in den Sommerferien gearbeitet hat – ganz gleich, in welchem Bereich, sei es in der Obstgenossenschaft, im Hotel, im Büro oder als Reinigungskraft. Solche Erfahrungen hinterlassen im Lebenslauf einen positiven Eindruck, denn sie zeigen, dass sich jemand nicht scheut, anzupacken.“<h3> Luther half bei der Apfelernte</h3>„Ich war Erntehelfer bei den umliegenden Bauern in Meran“, erinnert sich Stefan Lu<?TrVer> ther, Direktor der Landesabteilung Arbeitsmarktservice, an seinen ersten Sommerjob zurück. „Mit dem Verdienten konnte ich nicht nur mein Studium mitfinanzieren, sondern auch für mein Hobby – das Reisen – etwas ansparen.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1191525_image" /></div> <BR />Mehrere Sommer lang griff Luther den Bauern unter die Arme; eine Tätigkeit, die ihn prägte und ihm wertvolle Erfahrungen bescherte: „Ich habe gelernt, dass selbst körperlich anstrengende Arbeit in der Natur eine große Erfüllung sein kann. Die Müdigkeit, die einen am Abend überkommt, ist eine angenehme – weil man spürt, dass man etwas geschafft hat.“ Etwas später machte Luther im Rahmen einer Ausbildung ein Praktikum im Bereich EDV-Programmierung. „Das Praktikum ermöglichte mir spannende Einblicke in die Welt der Informatik, auch wenn für mich stets klar war, dass ich dort nicht dauerhaft bleiben möchte.<BR /><BR /> Der Beruf des Informatikers hat mich nämlich nie wirklich gereizt“, erzählt er offen. Dennoch schätzt der Direktor der Landesabteilung Arbeitsmarktservice diese Erfahrung nach wie vor sehr, wie er sagt: „Es war für mich bereichernd, in verschiedene Arbeitsbereiche hineinzuschnuppern.“ Und so rät er auch anderen Jugendlichen, möglichst vieles auszuprobieren – „gerne auch abseits der konventionellen Tätigkeiten. Denn das hilft, die eigenen Interessen kennenzulernen.“