Besonders begehrt war ein Aufsitzrasenmäher der Marke Gianni Ferrari, Modell GTS 220. Der leuchtend rote Mäher mit einem 22-PS-Dieselmotor und elf Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit wurde offenbar nicht nur wegen seiner technischen Daten geschätzt: Er erzielte nach mehr als 50 Geboten einen Zuschlagspreis von 6700 Euro – exklusive Provision und Mehrwertsteuer.<h3> Erinnerungen an große Namen</h3>Die Villa, offiziell als Italien-Repräsentanz von Benkos Firmennetzwerk geführt, war in besseren Zeiten Schauplatz prunkvoller Feste. Stars und Politiker gaben sich dort die Klinke in die Hand. Nun wechselten auch deren Spuren den Besitzer – etwa das Gästebuch der Villa, in dem sich Prominente wie Tina Turner, Niki Lauda und Silvio Berlusconi verewigt hatten. Es erzielte mit 16.000 Euro netto den höchsten Einzelpreis der Auktion.<BR /><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1190094_image" /></div> <h3> Design, Dekadenz und Fußmatten</h3>Neben Möbeln – überwiegend hochwertige Designerstücke – wurden auch skurrile Objekte angeboten. Eine 1,90 Meter hohe Skulptur einer antiken Göttin brachte 8000 Euro, ein maßgefertigtes Kinderbett in Form eines Märchenschlosses immerhin 3500 Euro. Selbst Alltagsgegenstände wie Vorhänge, Papierkörbe oder Handtücher mit dem Monogramm der Villa fanden Abnehmer. Eine Fußmatte mit dem Logo „VA“ wechselte für stolze 1300 Euro den Besitzer.<BR /><BR />Psychologen könnten an dieser Auktion ihre Freude haben: Was treibt Menschen dazu, für gebrauchte Luxusgegenstände aus dem Haushalt eines in Ungnade gefallenen Tycoons tief in die Tasche zu greifen? Ist es Nostalgie? Sammlerleidenschaft? Oder das stille Vergnügen, ein Stück vom Glanz der großen Welt zu besitzen?<h3> Angeblich sechsstelliger Erlös für Gläubiger</h3>Laut Schätzungen österreichischer Medien erlöste das Auktionshaus Aurena über 100.000 Euro – offiziell bestätigt wurde diese Zahl nicht. Klar ist jedoch: Der Verwertungserlös kommt den Gläubigern des Signa-Konzerns zugute, der mit seiner Insolvenz einen der größten Wirtschaftsskandale Österreichs ausgelöst hat.<BR /><BR />Kaum war das Interieur versteigert, folgte der nächste Schlag: Hochwertige Weine und edle Spirituosen, teils mit Einzelwerten von mehreren Tausend Euro, kamen am selben Nachmittag unter den Hammer. Eine Doppel-Magnumflasche Château Palmer Margaux von 1983 gehörte zu den Spitzenlosen und wechselte für 2000 Euro den Besitzer.<BR /><BR />Ob Familienmitglieder von René Benko unter den anonymen Bietern waren, bleibt laut Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ offen. Bekannt ist allerdings, dass seine Mutter bei einer früheren Auktion Anzüge ihres Sohnes für fast 80.000 Euro ersteigert hatte. <h3> Selbstabholung in Sirmione</h3>Wer bei der aktuellen Versteigerung erfolgreich war, muss seine neuen Besitztümer übrigens persönlich am Gardasee abholen – der letzte Schritt einer ebenso skurrilen wie symbolischen Entwertung eines einst schillernden Imperiums.