Zu den jüngsten Veräußerungsgeschäften von Signa zählt etwa der Verkauf des Ärztezentrums Medicent in Innsbruck, wie die „TT“ berichtete. Es wurde 2004 errichtet und gehörte laut Angaben der Zeitung zu den frühen Projekten des Immobilieninvestors René Benko. Mehr als 35 Ärzte und Therapeuten ordinieren dort, es gibt OP-Räume für tageschirurgische Eingriffe, auch ein Fitness- und Wellnesscenter sind im Haus untergebracht. Käufer des Signa-Objekts ist die Wirtschaftskammer Tirol, genauer: die Immobilientochter WKT. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. <BR /><BR />Zuletzt hat sich René Benkos Signa-Imperium von einigen Immobilien getrennt. Der aufsehenerregendste Deal war wohl der Verkauf der Möbelkette Kika/Leiner samt Gebäuden. Getrennt hat sich Signa laut „TT“ in Österreich aber auch unter anderem vom Apple-Haus in Wien. Ein österreichischer Industrieller soll es für 95 Millionen Euro erworben haben. Auch in Deutschland wurden diverse Objekte verkauft, beispielsweise das Bürohochhaus Mynd und das Galeria Weltstadthaus in Berlin. <h3> Geldspritze von 400 Millionen Euro </h3>Wie die deutsche Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“ zudem vor wenigen Tagen berichtete, soll sich die Signa Holding eine 400 Millionen Euro schwere Geldspritze gesichert haben. Benko selbst und Bestandsinvestoren wie der Ex-Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner, der Gründer und Eigentümer der größten deutschen Heimtierbedarfskette Fressnapf, Torsten Toeller, und die brasilianische Unternehmerfamilie Koranyi-Arduini sollen laut mehreren mit der Transaktion vertrauten Personen in die Immobiliengesellschaft eingezahlt haben. <BR /><BR />Auf Medienanfragen hin wollte das Unternehmen keine Stellungnahme zu der kolportierten Geldspritze abgeben. Jedenfalls verschafft sich Signa durch die Kapitalerhöhung mit Hilfe der bestehenden Aktionäre im derzeit schwierigen Marktumfeld für Immobilien etwas Luft.<BR /><BR />Angesichts rückläufiger Immobilienpreise sinken die Bewertungen, zu denen das Unternehmen ihre Objekte in den Büchern hat. Gleichzeitig sind die Finanzierungskosten wegen der höheren Zinsen deutlich nach oben gegangen. <h3> Medienbericht: EZB soll Kreditvergabe prüfen</h3>Weiters berichtete die „FAZ“ unlängst darüber, dass die Europäische Zentralbank die Kreditvergabe der Banken an die Signa prüfe. Ein Team von Bankenaufsehern untersuche europäische Banken zu diesem ausgewählten Kreditnehmer. „Das gab es noch nie“, zitierte die deutsche Zeitung einen langjährigen Bankvorstand, der anonym bleiben will.<BR /><BR />Demnach werden laut dem Bericht alle Banken, die Geschäftsbeziehungen zu Signa haben, in der Vorortprüfung einbezogen: Landesbanken, spezielle Immobilienbanken, deutsche und österreichische Finanzhäuser. <BR /><BR />Die Untersuchungsmannschaft sammle Daten darüber, ob die Kreditgeber der Signa-Gruppe die Kreditvergabestandards eingehalten haben. Sie hinterfragen darüber hinaus die Kreditsicherheiten und prüfen, ob alle Zinszahlungen geleistet und die im Kreditvertrag vereinbarten Finanzkennzahlen eingehalten wurden.<BR /><BR />Die EZB selbst bestätigte den Bericht nicht.