Das hat der Mailänder Zivilrichter Raimondo Mesiano in erster Instanz entschieden, berichtete der „Corriere della Sera" am Sonntag. Der Streit geht auf das Jahr 1991 zurück, als der noch von Berlusconi selbst geleitete Konzern vom römischen Berufungsgericht die Kontrolle über das Mondadori-Unternehmen zugesprochen bekam. Auf der Strecke blieb dabei der Konkurrent, die CIR-Holding von Carlo De Benedetti.Dieser Deal war laut einem Strafurteil von 2007 durch Bestechung eines Richters erkauft worden. Berlusconi wurde wegen Verjährung in der Sache nicht belangt. Seine Familie hatte mit dem Geschäft ihren Einfluss im Printmedien- und Verlagsbereich ausgebaut, der Rivale De Benedetti bekam die römische Zeitung „La Repubblica" und das Magazin „L'Espresso" - heute die schärfsten Kritiker des Ministerpräsidenten.Der Urteilsspruch zur Riesen-Entschädigung muss sofort umgesetzt werden, auch wenn Fininvest-Präsidentin Marina Berlusconi alles in Bewegung setzen will, um diese „zutiefst ungerechte Entscheidung" noch vor der zweiten Instanz aufzuhalten. Das Urteil werde zu einer Zeit gefällt, in der ihr Vater politischen Attacken ausgesetzt sei, erklärte sie. Fininvest habe immer nur „höchst korrekt" gearbeitet.dpa