Das Liberalisierungsprogramm der Regierung Monti greift in nahezu alle Wirtschaftsbereiche ein. "Dabei gibt es Vorgaben, die wir umzusetzen haben, bei denen es für uns also auch keinerlei autonomen Spielraum gibt", so Landeshauptmann Luis Durnwalder im Anschluss an die zweitägige Klausur in Rein. Einer der Bereiche, der von den Reformen am härtesten betroffen ist, ist der Handel. "In diesem Bereich können wir uns von Lizenzen, vorgeschriebenen Öffnungszeiten und Handelsplänen verabschieden", so der Landeshauptmann."Schranken setzen"Trotzdem gebe man die Südtiroler Handelspolitik nicht auf. "Es gibt durchaus Schranken, die wir setzen können, damit nicht jeder überall machen kann, was er will", so Durnwalder.Mögliche Schranken sehen die Monti-Reformen in erster Linie in die Bereichen Arbeitssicherheit, Gesundheit, Umwelt, der Erhaltung des städtischen Umfeldes sowie in der öffentlichen Sicherheit vor. "Und diese Schranken müssen wir nun bestmöglich in unserem Sinne und in jenem der Konsumenten nutzen", erklärte der Landeshauptmann.In den vergangenen zwei Tagen hat die Landesregierung daher im Einvernehmen mit den Gemeinden die Grundzüge eines neuen Handelsgesetzes ausgearbeitet, das in den nächsten Tagen im Detail ausformuliert werden soll. "Wir müssen das Gesetz dann schnellstmöglich an den Landtag weiterleiten und dort behandeln, damit es vor dem 23. März durchgebracht wird", so Durnwalder. Dies ist der letztmögliche Termin, der für eigene Regelungen der Regionen gilt, ohne dass diese Gefahr laufen, die Monti-Regelungen vollinhaltlich übernehmen zu müssen.Liberalisierungen auch in zahlreichen BerufenLiberalisierungen gibt es neben jenen im Handel auch in zahlreichen Berufen. Auch hier werden einige der staatlichen Vorgaben zu übernehmen sein, u.a. auch bei Kaminkehrern und Skilehrern. "Wir werden aber in jedem Fall sicherstellen, dass im Sinne der Sicherheit für die Verbraucher garantiert wird, dass - wer einen Beruf ausübt - auch die nötige Ausbildung hinter sich gebracht hat", so Durnwalder, der als Fazit zieht: "Wir müssen einfach verhindern, dass Chaos ausbricht, wenn jeder alles darf."