Auch der Euro profitierte. Die Gemeinschaftswährung kratzte wieder an der Marke von 1,27 Dollar und erreichte den höchsten Stand seit einer Woche. Für die bedrängten Euro-Länder Spanien und Italien ging der Druck an den Anleihemärkten spürbar zurück. Die Renditen für ihre Staatsanleihen fielen deutlich.Der deutsche Leitindex Dax sprang bis zum Nachmittag um fast vier Prozent ins Plus. Zuvor hatten bereits die Börsen in Asien nach dem nächtlichen Verhandlungsmarathon in Brüssel für gute Vorgaben gesorgt. In Tokio stand ein Plus von 1,5 Prozent zu Buche. Der Euro konnte deutlich zulegen und stieg um 2,5 Cent auf knapp 1,27 Dollar. Der erste Tag des Treffens der Staats- und Regierungschefs sei mit unerwartet klaren Resultaten zu Ende gegangen, erklärten die Marktexperten der Landesbank Berlin den Höhenflug. Positiv aufgenommen wurden aus Brüssel gleich mehrere Vorhaben: Die Staats- und Regierungschefs der Eurozone haben sich darauf geeinigt, den großen Krisenländern Spanien und Italien unter die Arme zu greifen. Geplant ist, dass beide Länder auch ohne harte Auflagen Geld aus den Rettungsfonds EFSF und ESM erhalten können. Außerdem sollen künftig nicht nur Staaten, sondern auch Banken direkt auf die Rettungsfonds zugreifen dürfen, sobald eine gemeinsame Bankenaufsicht installiert ist. Zudem wurde ein Wachstumspakt über 120 Milliarden Euro beschlossen.Die Staatsanleihen der angeschlagenen Euroländer Spanien und Italien reagierten mit einem kräftigen Rückgang der Zinssätze. In Madrid sank die Rendite für richtungsweisende Anleihen mit der Laufzeit von zehn Jahren nach Bekanntwerden der Nothilfen um 0,54 Prozentpunkte auf 6,31 Prozent. Am Vortag stand der Zinssatz noch knapp unter der Marke von sieben Prozent und damit auf einem Niveau, das die Staatsfinanzierung auf lange Sicht kaum mehr möglich macht.Eine starke Entspannung der Lage zeigte sich auch bei den Staatspapieren in Italien. Hier sank die Rendite der zehnjährigen Anleihen um 0,42 Punkte auf 5,74 Prozent. Geringere Zinskosten entlasten die öffentlichen Haushalte in den Krisenländern. Im Gegenzug legte allerdings die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe kräftig auf 1,61 Prozent zu. „Innerhalb der Eurozone muss ja das verteilte Geld auch aufgebracht werden, und dabei fällt in letzter Konsequenz die Kugel wieder auf die Nordstaaten“, sagte Dietmar Blum von der Hellwig Wertpapierhandelsbank. „Des einen Freud, des anderen Leid.“dpa