Zwar erfülle Bulgarien alle Kriterien für einen Beitritt zum Euro, sagte Djankov der „Financial Times Deutschland“ (Montag).„Wir haben uns aber entschieden, noch zu warten.“ Djankov begründete das mit den geplanten Veränderungen der in der Eurozone geltenden Regeln: „Wir wollen wissen, wie die Regeln aussehen und ob sie zu unserem Vorteil sind oder nur den hoch verschuldeten Staaten nutzen.“Djankov rechnete vor, sein Land habe im ersten Halbjahr einen leichten Haushaltsüberschuss erzielt und werde im Gesamtjahr ein Defizit von etwa 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) haben. „Damit liegen wir in etwa so wie Deutschland.“Die Gesamtverschuldung liege allerdings nur bei 15 Prozent und sei die zweitniedrigste in der EU hinter Estland.Bulgarien befürwortet nach den Worten des Ministers eine einheitliche Bankenaufsicht und eine stärkere Aufsicht der EU-Kommission über die nationalen Haushalte. Eurobonds, also gemeinsame Anleihen der EU-Länder, will Djankov aber keinesfalls mittragen.Groß ist auch der Widerstand Bulgariens gegen eine vereinheitlichte Steuerpolitik in der Eurozone. Zwar könne man über gemeinsame Prinzipien bei der Unternehmensbesteuerung diskutieren, sagte Djankov. Er wisse aber aus den Beratungen der EU-Finanzminister, dass viele Staaten auch einheitliche Sätze wollten.„Wenn das der Plan ist, würde Bulgarien noch lange außerhalb der Eurozone bleiben.“ apa/dpa