Laut einer Publikation des Statistikamtes Astat war die Bautätigkeit 2022 mitunter stark rückläufig. Wirklich überraschend kommt die Nachricht nicht. Wer durch Südtirol fährt, stellt schnell fest, dass Baukräne das Landschaftsbild nicht mehr ganz so stark prägen wie noch vor einiger Zeit. <BR /><BR /> In Zahlen ausgedrückt: Der Jahreswert für die ausgestellten Baugenehmigungen belief sich 2022 auf 2,452 Millionen Kubikmeter und hat damit im Vergleich zu 2021 um 32,6 Prozent abgenommen. Bei den fertig gestellten Bauten gab es ein Minus von 14 Prozent auf 1,247 Millionen Kubikmeter. <BR /><BR />Im zweiten Halbjahr wurden von den Gemeinden Baugenehmigungen für eine Gesamtkubatur von 994.000 Kubikmetern ausgestellt, was um 35 Prozent weniger war als von Juli bis Dezember 2021. Das geplante Volumen für Wohngebäude betrug dabei 367.000 Kubikmeter (minus 49,2 Prozent), jenes für Nicht-Wohngebäude 627.000 Kubikmeter (minus 22,3 Prozent). Die Bauabschlüsse verzeichneten ebenfalls einen Rückgang. Zwischen Juli und Dezember 2022 wurden insgesamt 551.000 Kubikmeter fertiggestellt (minus 4,6 Prozent).<BR /><BR />Thomas Hasler, Geschäftsführer beim Kollegium der Bauunternehmer, sagt, dass sich diese Entwicklung durchaus abgezeichnet habe: „Damit war zu rechnen.“ Die Gründe dafür, warum die Bauwirtschaft einen Gang zurück schalten musste, seien vielfältig: „Die steigenden Rohstoff- und Materialkosten haben zum Rückgang beigetragen, ebenso die Unsicherheit beim Raumordnungskonzept, bei dem immer noch einige Durchführungsbestimmungen fehlen“, so Hasler. <BR /><BR />„Die Lage am Bau dürfte sich im laufenden Jahr weiter „verkomplizieren“, glaubt er. „Die Aussichten sind sicherlich eingetrübt, wenngleich aktuell noch ein gewisses Auftragspolster da ist. Im zweiten Halbjahr aber könnte das schön langsam aufgebraucht sein, dann könnte es vor allem im privaten Bereich schwieriger werden“, so Hasler.<BR /><BR />„Bekanntlich kann beim Superbonus seit Kurzem das Steuerguthaben nicht mehr abgetreten werden und die Finanzierungskosten sind zuletzt deutlich angestiegen. Das könnte zu einer gewissen Zurückhaltung bei privaten Häuslbauern und Investoren führen“, erläutert der Baukollegiums-Funktionär. Anders sieht es bei der öffentlichen Nachfrage aus, die angeschubst wird durch die Mittel aus dem gesamtstaatlichen Wiederaufbaufonds PNRR: „Gerade in dieser Phase ist es wichtig, dass die öffentliche Hand weiter investiert.“