Nach Angaben des Ministeriums in Peking hätten die bisherigen Ermittlungen ergeben, dass die EU ihre Milchwirtschaft erheblich subventioniere. Importe aus Europa hätten chinesischen Herstellern spürbar geschadet, hieß es. Die nun verhängten vorläufigen Zollsätze liegen laut Mitteilung je nach Unternehmen zwischen 21,9 und 42,7 Prozent.<BR /><BR />Das italienische Molkereiunternehmen Sterilgarda Alimenti soll den niedrigsten Zollsatz von 21,9 Prozent bezahlen. Betroffen sind Produkte wie Milch, Sahne, Käse oder Frischkäse. <BR /><BR />Die neuen Zölle, welche bereits ab 23. Dezember eingehoben werden sollen, betreffen einen Exportmarkt, der sich im Wachsen versteht. China habe allein im Jahr 2024 Milch und Milchprodukte im Wert von etwa 1,7 Milliarden Euro aus der EU importiert, erklärte Lorenzo Riccardi, Präsident der italienischen Handelskammer in China. <h3> EU und China beschuldigen sich gegenseitig</h3>Hintergrund sind wachsende handelspolitische Spannungen zwischen China und der EU. Diese hatten sich verschärft, als Brüssel eine Anti-Subventionsuntersuchung gegen in China hergestellte Elektroautos einleitete. Peking reagierte in der Folge mit Untersuchungen und schließlich auch Zöllen zu Importen aus der EU, unter anderem zu Branntwein, Schweinefleisch und nun auch Milchprodukten.<BR /><BR />Ein Sprecher der EU-Kommission sagte, die jüngste Untersuchung beruhe nach Einschätzung der Behörde auf fragwürdigen Vorwürfen und unzureichenden Beweisen. Die Maßnahmen seien ungerechtfertigt und unbegründet. „Wir unternehmen alles Erforderliche, um die EU-Landwirte und Exporteure sowie die Gemeinsame Agrarpolitik gegen Chinas unfairen Einsatz handelspolitischer Schutzinstrumente zu verteidigen“, so der Sprecher. Man habe bereits bei der Welthandelsorganisation (WTO) Maßnahmen ergriffen.