Das ist eine überraschende Nebenwirkung! Die Corona-Krise lässt die Immobilienpreise in Südtirol nicht fallen, sondern steigen. Die Nachfrage übersteigt bei weitem das Angebot. Warum?<BR /><BR /><i>von Barbara Varesco</i><BR /><BR /><BR />Im Lockdown im Frühjahr stand auch der Immobilienmarkt für einige Monate still. Wie Alexander Benedetti, Präsident der Südtiroler Maklervereinigung, erklärt, bestehe auch wenig Nachfrage nach betrieblichen Immobilien. „Es sind auch nicht viele am Markt. Wer eine hat, behält sie zurück und wartet auf bessere Zeiten.“<BR /><BR /><BR />Ganz anders sieht es auf dem Wohnungsmarkt aus. „Hier sind die Preise stabil und sogar leicht steigend“, sagt Benedetti. Wer Geld auf der hohen Kante habe, lege dies gern in Mauern an. Deutlich gestiegen sei deshalb die Nachfrage nach Ein- und Zweizimmer-Wohnungen im Preissegment um 200.000 Euro. Davon aber seien nicht sehr viele am Markt. Wer sich vor der Pandemie mit dem Gedanken getragen hat, zu verkaufen, um das Geld anders zu investieren, ist davon wieder abgegangen. „In unsicheren Zeiten sind Immobilien immer noch eine sichere Anlage“, so Benedetti.<BR /><BR /><b>Städte und Zentren sind gefragt</b><BR /><BR />Wer investiert, sucht zumeist eine Wohnung in Städten und Zentren. Steuerliche Vorteile wie etwa bei den Registergebühren machen den Kauf von gebrauchten Wohnungen interessant. „Mit dem Superbonus von 110 Prozent wird auch gekauft, um zu sanieren und vermieten.“<BR /><BR />Doch weil Kredite derzeit günstig sind, hat auch eine zweite Käuferschicht zugenommen: Jene, die sich nach einer großen Wohnung oder Villa mit Garten oder Terrasse umtut, um selbst darin zu wohnen. „Sofern sie schön sind, profitieren von Corona auch periphere Lagen im Umkreis von 20 und 30 Kilometern zu den Ballungszentren“, so Benedetti. Mit dem Homeoffice ist es für viele nicht mehr so wichtig, von wo aus sie arbeiten.<BR />