Bereits bei der Eröffnung der Prämierungsfeier betonte Stiftungspräsident Stefan Pan den doppelten Blick des Wettbewerbs: zurück in die Vergangenheit und zugleich voraus in die Zukunft. Gastlichkeit, so Pan, sei kein starres Erbe, sondern ein lebendiges Kulturgut.<BR /><BR />Der Hirsch gilt als Beispiel für ein Gasthaus, das historische Substanz bewahrt und zugleich zeitgemäß interpretiert. Er steht für unaufdringliche Gastfreundschaft und kulinarische Verwurzelung – und wurde in diesem Jahr für die Haltung ausgezeichnet, Herkunft als Grundlage für Neues zu verstehen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1223559_image" /></div> <BR /><BR />Der Preisträger Gerhard Pichler erhielt die Auszeichnung im Beisein von Jurymitgliedern, ehemaligen Gewinnern, Vertretern aus Tourismus, Architektur und Denkmalpflege sowie Bürgermeister Josef Mair. Dieser hob hervor: „Der Gasthof zum Hirschen ist weit mehr als ein traditionsreicher Gastbetrieb – er ist ein Stück unserer Identität. Seit Jahrhunderten prägt er das Ortsbild von Sarnthein und ist bis heute ein Ort der Begegnung. Hier wurde gefeiert, beraten, gelacht und manchmal auch gestritten – kurz: Hier wurde Dorfgeschichte geschrieben.“<h3> „Ein Haus mit Seele“</h3>Auch Landeskonservatorin Karin Dalla Torre sieht in dem Haus eine kulturelle Besonderheit: „Der Gasthof zum Hirschen in Sarnthein ist ein seltenes Beispiel dafür, wie ein historisches Gebäude nicht nur überdauert, sondern auch seine ursprüngliche Funktion bewahrt hat. Die Balance zwischen Bewahren und Weiterentwickeln, zwischen Alltag und Geschichte, macht den Hirschen zu einem architektonischen und sozialen Fixpunkt im Sarntal.“<BR /><BR />In seiner Laudatio sprach Jurymitglied Helmut Stampfer von einem „Haus mit Seele“: „Seit seiner Erstnennung im Jahr 1494 vereint er Geschichte und Gastlichkeit, Kunsthandwerk und gelebte Tradition. Dass dieser Ort bis heute als Gasthaus lebt, ist ein Glücksfall für unsere Kultur.“<BR /><BR />HGV-Präsident Manfred Pinzger betonte schließlich den Wert von Beständigkeit: „Wahre Qualität entsteht nicht durch schnelle Trends, sondern durch Beständigkeit, Leidenschaft und den Respekt vor den Gästen. Der Gasthof zum Hirschen in Sarnthein ist ein leuchtendes Beispiel dafür, was Tiroler Gastlichkeit ausmacht: Verwurzelung in der Tradition, gepaart mit Mut zur Erneuerung in historischem Bewusstsein.“<h3>Dokumentation der Wirtshauskultur</h3>Seit 2007 zeichnet der Wettbewerb jährlich historische Gastbetriebe aus. Wettbewerbskoordinator Wolfgang von Klebelsberg verwies darauf, dass die begleitenden Broschüren mit inzwischen 18 Ausgaben bereits als Tirolensien gelten und damit einen wichtigen Beitrag zur Kulturgeschichte Südtirols leisten.