<h3> Zwischen Inflation und Zinserhöhung: Sparen als oberste Maxime</h3>Für viele Bürger wird das Jahr 2022 zu einem Kampf am Limit des Leistbaren. Die Inflation steigt und steigt, nahezu monatlich werden die Negativrekorde wieder gebrochen. Bereits im März ist in Italien <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/inflation-in-italien-auf-hoechstem-stand-seit-der-euro-einfuehrung" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">der höchste Stand seit Beginn der Euro-Einführung</a> erreicht. Während im Euroraum im September erstmals <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/inflation-im-euroraum-mit-10-prozent-im-september-erstmals-2-stellig" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">eine Preissteigerung im 2-stelligen Prozentbereich</a> verzeichnet wird, folgt im Oktober der nächste Schock: <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/inflations-schock-preise-steigen-um-128-prozent" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Mit ganzen 12,8 Prozent</a> liegt die Rate in Italien signifikant über dem erwarteten Wert.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="846185_image" /></div> <BR />Besonders die Landeshauptstadt Bozen macht in diesem Zusammenhang immer wieder von sich reden. <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/bozen-ist-die-teuerste-stadt-italiens-mehrausgaben-von-2658-euro" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Im August führt sie zum wiederholten Mal die Liste der teuersten Städte Italiens an</a>, was für die Einwohner laut Angaben des italienischen Statistikinstituts Istat mit horrenden jährlichen Zusatzausgaben verbunden ist.<BR /><BR />Ebenso wie für alle Europäer heißt es also auch für die Südtiroler: sparen, sparen, sparen. <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/die-schwarze-liste-so-viel-teurer-wurden-lebensmittel-in-einem-jahr" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Lebensmittel </a>und sämtliche weitere Güter des täglichen Gebrauchs werden laufend teurer. <BR /><BR /> <video-jw video-id="40QIxBBd"></video-jw> <BR /><BR />Vor allem ins Gewicht fallen jedoch die drastisch angestiegenen Energiepreise, <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/energiekosten-ausser-kontrolle-arbeitsplaetze-stehen-auf-dem-spiel" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">die auch die Unternehmen hart treffen</a> und mitunter zu Schließungen führen. Großen Einfluss auf die Entwicklungen hat dabei besonders <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/angriff-russlands-auf-die-ukraine-kostet-viel-einkommen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">der russische Angriffskrieg auf die Ukraine.</a><BR /><BR /> <video-jw video-id="cLEm0n8S"></video-jw> <BR /><BR />Erst Ende November wird <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/inflation-in-eurozone-und-in-italien-sinkt-leicht" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">aus der Eurozone von einem leichten Absinken der Inflationsrate berichtet.</a> Südtirol bleibt hingegen weiter ein teures Pflaster: Im November steht <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/suedtirol-bleibt-ein-teures-pflaster-inflation-bei-123-prozent" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">eine Teuerungsrate von 12,3 Prozent</a> zu Buche. Die Regierung in Rom <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/gegen-hohe-strompreise-und-inflation-das-beinhaltet-das-haushaltsgesetz" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">bemüht sich um eine Senkung der Kosten mit dem neuen Haushaltsgesetz.</a><BR /><BR /><b>Leitzins erstmals wieder erhöht<BR /></b><BR />Aufgrund der wirtschaftlichen Situation sieht sich auch die Europäische Zentralbank gezwungen, zu handeln. <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/erste-zinserhoehung-seit-2011-leitzins-steigt-von-00-auf-05-prozent" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Erstmals seit 2011 wird im Juli der Leitzins von 0,0 auf 0,5 Prozent erhöht.</a> Eine <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/ezb-erhoeht-leitzins-um-075-prozentpunkte" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">weitere Anhebung um 0,75 Prozent</a> folgt nur wenige Wochen später, Ende Oktober <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/ezb-erhoeht-leitzinsen-im-euroraum-um-075-prozentpunkte" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">steigt der Satz hingegen auf ganze 2 Prozent.</a> Eine vierte Erhöhung um 0,5 Prozent wird im Dezember bekanntgegeben. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="846188_image" /></div> <BR />Probleme entstehen dadurch vor allem für jene Verbraucher, die einen Kredit mit variablen Zinssätzen abzuzahlen haben. <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/ezb-hebt-den-leitzins-die-folgen-fuer-ihr-darlehen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Sie müssen nun tiefer in die Tasche greifen</a> und werden finanziell zusätzlich belastet. <BR /><BR />Die Inflation und die Entwicklungen im Geldwesen wirken sich schlussendlich auch auf die Börsen und Aktienmärkte aus. Große Schwankungen werden beobachtet, zudem beschleunigt sich phasenweise der Abwärtstrend. <h3> Russland und die Sanktionen aus dem Westen </h3>Während ein direktes militärisches Eingreifen in den Angriffskrieg gegen die Ukraine für die westlichen Staaten nicht infrage kommt, schlagen sowohl die EU und die USA als auch viele weitere Länder mit scharfen Sanktionen zurück. Reisebeschränkungen werden verhängt, Vermögenswerte eingefroren, die Handels- und Finanzbeziehungen Russlands mit anderen Ländern werden geschwächt und auch im Transportsektor gelten fortan große Einschränkungen. <BR /><BR />Ende Mai beschließt die EU <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/eu-gipfel-einigt-sich-auf-oel-embargo-gegen-russland" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">ein lange und heiß diskutiertes Öl-Embargo</a>, mit dem auf der Stelle 2 Drittel der russischen Öl-Importe gekappt werden. Die <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/eu-embargo-sorgt-fuer-rekordpreise-was-bedeutet-das-fuer-uns" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Auswirkungen </a>bekommt allerdings auch der Westen selbst zu spüren, die Öl-Preise explodieren. Ab Anfang Dezember darf Rohöl aus Russland schließlich überhaupt <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/oel-sanktionen-der-eu-gegen-russland-in-kraft" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">nur noch in Ausnahmefällen in die Europäische Union importiert werden.</a><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="846191_image" /></div> <BR />Nahezu gleichzeitig schlägt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bereits <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/eu-schlaegt-neuntes-sanktionspaket-vor" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">das neunte Sanktionspaket</a> vor. Russlands Präsident Putin bezeichnet das Handeln des Westens wiederholt <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/putin-blitzkrieg-des-westens-ist-gescheitert" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">als wirtschaftlichen „Blitzkrieg“</a>, dem er sich nicht geschlagen geben will. <h3> Aufschwung im Tourismus</h3>Gute Nachrichten gibt es derweil hingegen aus dem Tourismussektor. Während die Hoteliers und Gastwirte zu Beginn des Jahres noch von den geltenden Corona-Maßnahmen eingebremst werden, <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/italien-erwartet-2022-eine-erholung-des-tourismus" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">stehen die Zeichen schon bald auf Erholung.</a> In der Ostersaison kehrt die Reiselust der Gäste zurück, <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/pinzger-reiselust-kehrt-zurueck-gute-buchungslage-in-suedtirol" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">HGV-Präsident Manfred Pinzger berichtet von einer sehr guten Zimmerauslastung.</a><BR /><BR />Und der Aufwärtstrend geht weiter. <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/gaesteboom-trotz-preisschock-viele-versuchen-noch-zuzuschlagen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Trotz Inflation und Teuerungen in nahezu allen Bereichen strömen die Menschen in Scharen nach Italien und Südtirol.</a> Der Tourismus erwacht aus seinem pandemiebedingten Stillstand und sowohl in der Haupt- als auch <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/tourismus-suedtirol-in-der-zwischensaison-immer-beliebter" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">in der Zwischensaison</a> ist die Zufriedenheit groß. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="846194_image" /></div> <BR />Am Ende des Jahres steht schließlich fest: 2022 war ein Jahr der Superlative. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/ein-tourismus-sommer-der-superlative" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">In der Sommersaison wurden alle Rekorde gebrochen</a>, laut einer Erhebung des Landesstatistikinstituts Astat stehen im Zeitraum von Mai bis Oktober in Südtirol 5,1 Millionen Gästeankünfte und 22,7 Millionen Übernachtungen zu Buche.<BR /><BR />Der Blick in Richtung 2023 ist jedoch trotz allem getrübt. <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/nach-rekordsommer-ungewissheit-in-den-kommenden-monaten" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Besonders die hohen Energiekosten und der Kaufkraftverlust bereiten den Hoteliers Kopfzerbrechen</a>, jedes dritte Unternehmen sieht sich nicht in der Lage, eine Prognose zur Rentabilität abzugeben. HGV-Präsident Manfred Pinzger zeigt sich dennoch optimistisch. „Sollte nicht wieder etwas Unvorhergesehenes passieren und sich die Lage in der Ukraine auch beruhigen, dann erwarten wie eine weitere gute Sommersaison“, <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/unsicherheit-nach-rekordsommer-das-sagt-der-hgv-chef" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">äußert er gegenüber STOL.</a><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="846197_image" /></div> <h3> Problem Personalmangel</h3>Eine Herausforderung, der sich trotz Rekordzahlen neben zahlreichen anderen Sparten <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/dramatischer-personalmangel-im-hotel-das-sind-die-gruende" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">auch der Tourismus</a> im Jahr 2022 stellen muss, ist der akute Mangel an Personal. Zwar sinkt die Zahl der Arbeitslosen und jene der Arbeitsverträge nimmt zu, sodass es einen neuen Höchststand bei den Beschäftigten gibt, das Angebot übersteigt allerdings nach wie vor die verfügbaren Fachkräfte.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="846200_image" /></div> <BR />Besonders hart trifft der Notstand <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/teilschliessungen-wegen-personalmangel-man-nimmt-einfach-vieles-hin" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen</a>, die sich aufgrund der nicht vorhandenen Pflegekräfte plötzlich vor geschlossenen Einrichtungen wiederfinden. Im öffentlichen Nahverkehr gibt es zu wenig <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/alarm-bei-nahverkehr-es-braeuchte-100-busfahrer-mehr" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Busfahrer</a>, die Schulen blicken auf <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/fehlendes-personal-leere-ranglisten" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">leere Ranglisten</a>, es fehlt nicht nur an pädagogischen Fachkräften, sondern auch an Schulwarten und Bürofachkräften. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="846203_image" /></div> <BR />Der Arbeitsmarkt steht vor einem Umschwung, die Aussichten sind alles andere als rosig. <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/in-10-jahren-werden-suedtirol-30000-arbeitskraefte-fehlen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">„Jetzt fehlen 6000 Arbeitskräfte in Südtirol, in 10 Jahren fehlen 30.000“</a>, so die nüchterne Prognose des Direktors der Landesabteilung für Arbeit, Stefan Luther. <BR /><BR /><b>Hier lesen Sie <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/das-war-das-jahr-2022-was-suedtirol-bewegt-hat" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Teil 1</a>, <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/das-war-das-jahr-2022-ein-spektakulaerer-mordprozess-und-mehrere-gewalttaten" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Teil 2</a> und <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/das-war-das-jahr-2022-naturkatastrophen-tragoedien-unfaelle" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Teil 3</a> des großen STOL-Jahresrückblicks. Der fünfte und damit letzte Teil folgt am morgigen Donnerstag.</b><BR /><BR /><BR />