Der Schrecken vieler Obstbauern ist wieder zurück - Wirtschaft

Am 25. Mai wurden die ersten Feuerbrand-Fälle dieses Jahres in Südtirol entdeckt – mittlerweile greift die gefährliche Bakterienkrankheit immer weiter um sich. Der Feuerbrand ist heuer bisher im Burggrafenamt, Etschtal, in Bozen und Umgebung sowie im Bezirk Überetsch/Unterland aufgetreten – nicht jedoch im Vinschgau und im Eisacktal. Insgesamt wurden bereits landesweit 20 Fälle nachgewiesen – in 10 Gemeinden. Waren anfangs noch die Gemeinden Lana und Leifers/Pfatten betroffen, so sind inzwischen auch Feuerbrand-Fälle in Tscherms und Marling aufgetreten, ebenso in Bozen (Kaiserau/Gries), Kaltern, Kurtatsch, Kurtinig und Auer. Wie Konrad Mair vom Pflanzenschutzdienst berichtet, wurden vor allem Neu-Anlagen befallen. Besonders betroffen ist die Sorte Rosy Glow/Pink Lady. Weiters wurden auch Bäume der Sorten Gala, Ipador/Giga und Cripps Red/Joya befallen, teilt der Beratungsring mit. Gesamte Anlage gerodet In Tscherms musste eine ganze Anlage gerodet werden – mit 192 Bäumen der Sorte Pink Lady. Diese Bäume müssen verbrannt werden – wenn möglich, an Ort und Stelle – um eine weitere Ausbreitung der Bakteriums zu verhindern. Der finanzielle Schaden für den betroffenen Bauer ist erheblich. Wenn man davon ausgeht, dass ein Pink-Lady-Baum etwa 12 Euro kostet, und man den Ertragsausfall auch mitrechnen muss – ebenso die damit verbundene Arbeit – so kommen für den betroffenen Bauern mehrere 1000 Euro zusammen. Wie der Koordinator des Beratungsringes, Robert Wiedmer mitteilt, müssen landesweit 200 bis 250 Bäume gerodet werden. Wärme und Feuchtigkeit Feuerbrand erkennt man an einer Braun-Färbung, die sich ausgehend vom Blütenbüschel auf den ersten Blättern neben dem Blütenbüschel breit macht, in späterer Folge welkt der Trieb ab. Voraussetzung dafür, dass es zu einer Blüteninfektion kommen kann, sind relativ hohe Temperaturen und Feuchtigkeit. Insekten wie Bienen, die von Blüte zu Blüte fliegen, können das Bakterium verbreiten. Zu den Feuerbrand-Wirtspflanzen zählen nicht nur Apfelbäume, sondern auch beispielsweise Birnbäume, Weißdorn, Quitte, Feuerdorn, Vogelbeere und Felsenbirne.