Die Idee zum Anbau von Microgreens setzte Ulrich Kager, ein Sohn von Wein-und Obstbauern, im ersten Studienjahr ein Kollege in den Kopf. Seitdem hat er die Idee mit Patrick Sanin ausgebaut.<BR /><BR />„Der Vorteil unserer Anbaumethode ist, dass wir ideale Bedingungen schaffen können und so auch komplett auf Pflanzenschutzmittel verzichten können, weil es so gut wie keine Pilze oder Schädlinge gibt“, sagt Ulrich Kager aus St. Pauls über seine Microgreens.<BR /><BR />Die Idee zum Anbau von Gemüse- und Kräuterkeimlingen lässt ihn seit Jahren nicht mehr los. Als er das erste Mal davon hörte, studierte Ulrich Kager noch Agrarwissenschaften an der Uni Bozen; nach einem Jahr wechselte er in den Bachelorstudiengang „Wirtschaftswissenschaften und Betriebsführung“. <BR /><BR />„Ich hatte schon die landwirtschaftliche Oberschule in Sankt Michael an der Etsch besucht, und hatte das Gefühl, ich möchte doch noch in ein komplett neues Feld eintauchen“, erzählt Kager. <BR /><BR />Mit seinem Freund Patrick Sanin hat er das ganze dann in eine Geschäftsidee mit Verkauf über das Internet umgesetzt. Ihren innovativ-nachhaltigen Betrieb haben sie übrigens Profarms getauft. Seit 1. Oktober sind sie also online verfügbar – die Bio-Microgreens des jungen Unternehmens Profarms. Im April dieses Jahres haben Ulrich Kager und Patrick Sanin die Profarms GmbH gegründet, ein Monat später wurden sie im Start-up-Zentrum des NOI Technologiepark in Bozen aufgenommen. <BR /><BR />Im Juli haben schließlich haben sie ihr Vertical Farming System in St. Pauls offiziell in Betrieb genommen: in 8 speziellen sogenannten Growregalen zu je fünf Etagen wachsen dort in einem geschlossenen Raum unterschiedlichste Sorten von Microgreens - auf Deutsch Kresse.<BR /><BR />Sie fingen mit ein paar Kisten an, und bislang arbeiteten sie über einen Großverteiler mit der Gastronomie zusammen. Nun sollen über den Internetvertrieb aber auch private Haushalte dazukommen.<BR /><BR />Generell können Microgreens zum Garnieren verschiedenster Speisen wie Salate, Suppen und Sandwiches, für Smoothies und vieles mehr eingesetzt werden. Die Besonderheit ihres Anbaus: sie wachsen auf engem Raum unter komplett kontrollierten Bedingungen: Temperatur, Feuchtigkeit, Lichtstärke – alles Dinge, die für die Entwicklung der Pflänzchen notwendig sind, werden per Computer gesteuert, wie etwa auch die roten und blauen LED-Lampen, deren Licht das Sonnenlicht ersetzt. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="798956_image" /></div> <BR />„Der Vorteil dieser Anbaumethode ist, dass Vertical Farming landwirtschaftliche Anbauflächen schont und 90 Prozen weniger Wasser als beim Anbau im Freien benötigt“, sagt Ulrich Kager.<BR /><BR />Die Bewässerung läuft über einen kontrollierten Kreislauf, in dem das Wasser wieder verwendet werden kann. Auch bei der Verpackung der Bio-Pflänzchen achten die Jungunternehmer auf Nachhaltigkeit; statt in Plastik werden sie in Karton verpackt. Als Substrat verwenden sie unter anderem Wolle von Südtiroler Schafen.