Am 8. Juli referiert die erfolgreiche Keynote-Speakerin beim „Wissensforum“ in Bozen. Im Interview gibt sie bereits vorab Einblicke in die Welt der erfolgreichen Kommunikation.<b><BR /><BR />Die perfekte Kommunikation ist ein weites Feld. Wann, also in welchen Situationen, verwenden wir welche Sprache?</b><BR />Silvia Agha Schantl: Das hängt immer stark mit dem eigenen Anspruch zusammen. Prinzipiell kann man sagen, dass Menschen gerade in Stresssituationen eine sehr natürliche Sprache sprechen. Das ist auch der Grund dafür, dass wir, wenn wir unter Druck stehen oder in Panik geraten, in den Dialekt verfallen. <BR /><BR /><b>Apropos Stresssituation. Sie haben eine These mit 5 Schritten entwickelt, die, wie Sie versichern, in jeder Situation eine gute Kommunikation ermöglichen. Was steckt hinter Ihrer „Know-Wow-Methode“?</b><BR />Agha Schantl: Der erste Punkt, das Fundament, ist: Was ist mein inneres Mindset, meine Denkweise, meine Überzeugung? Will ich verkaufen, dann muss ich auch dazu stehen. Die zweite Ebene ist die Körpersprache – auch online wichtig. Dazu mein Tipp: Man sollte den Bildschirmausschnitt immer so wählen, dass mein Gesprächspartner von meiner Körpersprache auch das mitkriegt, was er mitkriegen soll. Die Gestik ist dabei sehr wichtig. Punkt 3 ist die Stimme. Auch hier gilt es, bewusst vorzugehen, die Stimme bewusst einsetzen. Denn wir wissen alle, was für eine unfassbar große Kraft dahintersteckt. <BR /><BR /><b>Und die Schritte 4 und 5?</b><BR />Agha Schantl: Das ist die Performance, also die Leistung. Welche Techniken kenne ich? Welche Fragen stelle ich? Und – das ist der letzte Punkt –, die Wortwahl, das was ich als Power-Wording definiere. Es gibt sogenannte Killerworte auf die ich unbedingt verzichten muss, weil sie meine Wirkung abschwächen. Und es gibt Phrasen, die ich unbedingt einsetzen sollte, um erfolgreich zu sein. Wenn ich sage „Eigentlich geht beim Preis nichts mehr“, dann habe ich als Verkäufer schon verloren. Dasselbe gilt für: „Darf ich Sie um ihre E-Mail-Adresse bitten?“ Begriffe wie „hoffen“, „glauben“, „dürfen“ stellen meine Kompetenzen in Frage. Die Frage muss also heißen: „Ihre E-Mail-Adresse lautet?“ Einfach und deutlich. Denn eines ist sicher: Zu viel Höflichkeit schadet dem Geschäft.<BR /><BR /><b>Sie werden von der Presse unter anderem als talentierte Streberin und mediales Multitalent bezeichnet. Ist erfolgreiches Kommunizieren immer eine Frage des Talents oder ist es auch erlernbar? </b><BR />Agha Schantl: Ja, grundsätzlich kann man fast alles lernen – vor allem, wenn es um Kommunikation geht. Wichtig ist nur, dass man es auch will. Denn eines ist sicher: Fleiß schlägt Talent – immer. In diese Richtung geht auch meine „Know-wow-Methode“. Wenn man die verschiedenen Schritte nicht nur kennt, sondern sie auch anwenden kann, dann hat man die Macht. Dann kann man die Prozesse so automatisieren, dass man nicht mehr überrascht ist und auch in Stressmomenten souverän reagiert. <BR /><BR /><BR /><BR />