Monte dei Paschi ächzt unter einem Berg fauler Kredite, die nun teils abgestoßen werden sollen. Damit der Bank dieser Kraftakt gelingt, muss sie bis zum Jahresende 5 Milliarden Euro an frischem Kapital aufnehmen. Ein Umtausch von Anleihen in Aktien steuert nach Angaben von Monte dei Paschi 2,06 Milliarden Euro an Kapital zu dem Rettungspaket bei. Zudem werden neue Aktien an Investoren verkauft.Diese Kapitalerhöhung sollte am Donnerstag enden. Experten rechnen nicht damit, dass Monte dei Paschi die nötige Summe zusammenbekommt.Am Mittwoch hatte die Bank erklärt, dass ihr das Geld früher ausgehe als gedacht. Die flüssigen Mittel könnten nur noch für 4 Monate reichen, hieß es in einer Kapitalmarkt-Mitteilung. Bisher hatte das schwer angeschlagene Geldhaus aus Siena angegeben, dass das Geld noch für elf Monate ausreiche. Zum Stichtag 16. Dezember hatte Monte dei Paschi 10,6 Milliarden Euro an Liquidität.Am Mittwoch war die Aktie der Bank um 12 Prozent abgesackt. Gestern früh sackten die Aktien zunächst um 6,8 Prozent ab, erholten sich dann aber im Laufe des Tages.Im gesamten Jahr war das Papier um 87 Prozent abgestürzt – die Bank ist damit an der Börse keine halbe Milliarde Euro mehr wert.Eine Staatshilfe für MPS scheint somit immer wahrscheinlicher zu werden. Erst kürzlich hatte das Parlament die Aufnahme neuer Staatsschulden in Höhe von 20 Milliarden Euro gebilligt, um Monte dei Paschi und andere Krisenbanken notfalls stützen zu können. Die italienische Finanzbranche leidet unter der schwachen Wirtschaft im Land, weshalb viele Schuldner ihre Kredite nicht bedienen können.