Wie stärken wir kleine Rittner Geschäfte und das „Dorfgasthaus“, wie halten wir die kleineren Dörfer und Fraktionen für Reisende und Bereiste attraktiv? Diese und andere Fragen werden von Rittner Tourismustreibenden diskutiert.<BR /><BR /> Heikle Themen wie die Lösung des Rittner Wohnungsleerstandes, die Nutzung der Zweitwohnungen werden aufgegriffen. Fragen und Themen wie diese werden von Rittner Tourismustreibenden zum Thema Nachhaltigkeit diskutiert. Dabei werden ausgewiesene Experten hinzugezogen.<BR /><BR />„Begleitet von Fachleuten des Ökoinstituts Südtirol werden sich im April Rittner Vertreter der Interessensgruppen aus Wirtschaft, Gemeinde, Kultur, Zivilschutz und der Freizeitdienstleister treffen, um eine Nachhaltigkeitsstrategie der Destination Ritten auszuarbeiten“, sagt der Tourismusexperte Peter Righi, der früher Direktor des Rittner Tourismusvereines war.<BR /><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="753941_image" /></div> <BR /><BR />Danach wird ein Zertifizierungsprozess mit IDM Südtirol vorbereitet.<BR />Der Tourismus besetzt in der Rittner Wirtschaft eine wichtige Rolle, die zudem einen maßgeblichen Einfluss auf das gesamte Wirtschaftsgefüge hat. „Dies ist keine Binsenweisheit, sondern die Erkenntnis mehrerer Faktoren, die man besonders in den vergangenen 2 Jahren der Coronazeit erfahren konnte. In unserer Welt, die mehr als jeher von globalen Veränderungen geprägt ist, erkennen die Touristiker auch Chancen, mit denen sich die Marke Ritten zeitgemäß positionieren kann“, sagt Experte Peter Righi.<BR /><BR />Die Rittner wollen ihre Gäste und Konsumenten künftig mit nachhaltigen Angeboten und Produkten überzeugen und sich authentisch und glaubhaft darstellen. „Die Chance, Vertrauen zu gewinnen, dadurch gemessen zu werden, sollten wir nicht versäumen“, sagt Righi.<BR /><BR />Die Antworten auf die Fragen, was nachhaltiger Tourismus tatsächlich bedeutet, werden sämtliche Dienstleister in einem Strategie-Seminar ausarbeiten, das in Oberbozen stattfinden wird. Dort wird eine strategische Vision anhand einer grundsätzlichen Diskussion der Ziele und Maßnahmen ausgearbeitet. Moderiert wird der Workshop vom Ökoinstitut Südtirol.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="753953_image" /></div> <BR /><BR />„Wir kennen bereits die Stärken im Bereich der Mobilität, den Umgang mit dem Wasser, unsere Nahversorgung und Leitbetriebe. Wir kennen aber auch die Herausforderungen wie den Arbeitsmarkt, das Thema Zweitwohnungen, Tourismusgesinnung, Nahversorgung in den Fraktionen, Tagestourismus, die durch gezielte Lösungen auch Chancen darstellen können“, sagt Peter Righi.<BR /><BR />Beim Strategie-Seminar behandeln etwa 30 Teilnehmende bekannte und auch neue Themen, die den Ritten kennzeichnen.<BR />Zum Thema Mobilität wurde in den vergangenen Jahren bereits sehr viel gemacht und das ÖPNV-Netz am Ritten mit Bussen, Seilbahn und der Schmalspurbahn ist bereits sehr gut ausgebaut.<BR /><BR /> Wichtig ist nun eine gezielte Lenkung der Verkehrsströme mit digitalen Leitsystemen und die Sensibilisierung der Rittner Bevölkerung, damit die Angebote möglichst genutzt werden. Die bereits bestehende Arbeitsgruppe wird Informationen und geplante Vorhaben für die Strategie zur Verfügung stellen.<BR /><BR />Auch Wasser ist am Ritten seit jeher ein wichtiges Thema und ein knappes Gut. Wasser als „wertvolles Gut“, mit dem sparsam umgegangen werden soll, die Aufwertung des Leitungswassers als Trinkwasser und die Sensibilisierung der Urlauber und Einheimischen zu den Wasserläufen und Quellen am Ritten sind die Inhalte der Arbeitsgruppe.<BR /><BR />Tourismus als Arbeitsgeber ist laut Peter Righi ein weiteres Thema: Neue und flexible Arbeitszeitmodelle und Entwicklungsmodelle für die Jugend sollen von der Gruppe erarbeitet werden. <h3> Thema Abwanderung</h3>Die Rittner Gruppe, bestehend aus jungen Leuten, behandelt auch das Thema Abwanderung von den heimischen Tourismus-Betrieben und die Abwanderung generell vom Ritten – es geht also um die Attraktivität des Ritten.<BR /><BR />Besprochen werden sollen auch das Thema Energie und Sportanlagen: wie schaut der Energieverbrauch und die Energieproduktion bei den Bergbahnen am Rittner Horn und in der Ritten Arena aus. Wie hoch ist der Energieaufwand der Sportanlagen, Produktion an Energie und wie ist eine effizientere Nutzung möglich? <BR /><BR />Mit der Nahversorgung, mit landwirtschaftlichen Produkten und dem Handwerk beschäftigt sich eine weitere Gruppe. Wie kann die Nahversorgung weiterhin gewährleistet werden? Wie stärken wir lokale kleine Geschäfte, und das „Dorfgasthaus“, wie halten wir die kleineren Dörfer (Fraktionen) für Reisende und Bereiste attraktiv? lauten da die Fragen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="753944_image" /></div> <BR /><BR />Die Arbeitsgruppe legt als Ziel eine Destinationsstrategie namens Global Sustainable Tourism Council (GSTC) fest. Die Strategie wird unter Beteiligung der lokalen Dienstleister entwickelt.<BR /><BR />Die Destinationskriterien des GSTC stellen das Minimum dessen dar, was jede touristische Destination und in diesem Fall der Ritten anstreben sollte. Sie umfassen 4 Hauptthemen: nachhaltiges Management, sozioökonomische Auswirkungen, kulturelle Auswirkungen und Auswirkungen auf die Umwelt. Diese Kriterien lassen sich für den gesamten Tourismussektor anwenden und können das Alleinstellungsmerkmal der Marke Ritten stärken“, sagt der Experte Peter Righi.