Der Hintergrund: Die Ortstaxe wurde, nach einer langen und heftigen Diskussion, im Jahr 2014 eingeführt, um die Tourismusorganisationen finanziell zu unterstützen. Die Ortstaxe bezahlt jeder Gast pro Nächtigung – wie hoch diese ausfällt, entscheidet ein Tourismusverein gemeinsam mit dem Gemeinderat. <BR /><BR /><embed id="dtext86-56454446_quote" /><BR /><BR />Diese Gelder gingen ursprünglich zu 90 Prozent an den jeweiligen Tourismusverein und zu 10 Prozent an die Tourismusverbände.<BR /><BR /> Im Zuge der 2017 beschlossenen Abschaffung der Tourismusverbände wurden die Gelder der Ortstaxe neu verteilt: 75 Prozent gehen seitdem an die Tourismusvereine und 25 Prozent an den neu geschaffenen Wirtschaftsdienstleister IDM, der sich verpflichtet hat, dafür einen großen Teil der Leistungen der ehemaligen Tourismusverbände zu übernehmen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="821009_image" /></div> <BR /><BR />So weit so gut. Nun soll es laut dem Tourismus Kollegium Südtirol aber Bestrebungen geben, die Gelder der Ortstaxe und vor allem deren Bestimmung zentral zu verwalten. Das heißt: Die IDM in Bozen soll künftig entscheiden, für welchen Zweck die Gelder der Ortstaxe verwendet werden, heißt es.. <BR /><BR />„Dagegen wehren wir uns massiv“, sagt Zanotti zu STOL. „Es kann nicht sein, dass wir vor Ort die Ortstaxe einheben, die Gelder dann aber von Bozen aus für irgendwelche Zwecke verwendet werden, die dann vielleicht gar nichts mit unserem Ort und mit Tourismus zu tun haben“, ärgert sich der Tourismus-Fachmann. <BR /><BR />„Das ist eine Zweckentfremdung unserer Gelder. Die Ortstaxe ist kein Honigtopf, aus dem sich jeder bedienen kann.“<BR /><BR /><embed id="dtext86-56454448_quote" /><BR /><BR />Seine Forderung: Die Gelder der Ortstaxe müssten weiterhin ortsgebunden bleiben. Das heißt: „Wir als Tourismusverein schlagen dem Gemeinderat vor, für welche Zwecke sie eingesetzt werden.“ <BR /><BR />Die Ortstaxe sei neben den Beiträgen der Mitgliedsbetriebe das wichtigste Finanzierungsinstrument der Tourismusorganisationen. Ohne diese Einnahmen seien sie nicht zukunftsfähig, so Zanotti. <BR /><BR /> „Wir wehren uns daher vehement dagegen, die Ortstaxe als finanzielles Allheilmittel für die Tilgung irgendwelcher Kosten innerhalb der Lebensräume anzuwenden oder der IDM zuzuführen. Die Verfügung über die Ortstaxe muss bei den Tourismusorganisationen, deren Mitgliedern und bei den zuständigen Gemeinden bleiben.“<BR /><BR />Dort, so Zanotti, seien partizipative Diskussionen und ortsspezifische Entscheidungen gewährleistet. Ganz im Sinne des Gesetzgebers und des Begriffes Ortstaxe. „Oder will die Politik eine neue Landestaxe oder IDM-Marketing Steuer oder Infrastrukturabgabe einführen? Dann muss sie dies auch so artikulieren und die Verantwortung dafür übernehmen“, sagt Zanotti. <BR />