Er ist Gastronom und Hotelier und damit in Coronazeiten gleich doppelt gestraft: Der Brixner Markus Huber (Restaurant „Grissino“ und Hotel „My Arbor“). „Es geht derzeit um die Existenz von ganz vielen Hotels und Restaurants in Südtirol“, sagt Huber. <BR /><BR /><BR /><i>Von Rainer Hilpold</i><BR /><BR /><BR />Die erste Corona-Welle im Frühjahr sei eine richtige „Watschn“ gewesen, sagt der Eisacktaler Hotelier und Gastronom. „Durch genügend Reserven konnten wir diese Phase aber überstehen.“ Jetzt gehe es aber um mehr: „Es geht um die Existenz von ganz vielen Hotels und Restaurants in Südtirol.“ Daran würden zahlreiche Schicksale von Mitarbeitern und deren Familien hängen. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-47322482_quote" /><BR /><BR /><BR />Was Huber besonders stört, sei die Tatsache, wie Teile der Gesellschaft, die nicht vom Tourismus abhängig sind, reagieren. „Ich nehme da null Solidarität wahr. Im Gegenteil, man will uns teilweise sogar vorwerfen, dass wir selbst Mitschuld an der Misere seien, weil wir zu viel investiert hätten in den vergangenen Jahren“, sagt Huber.<BR /><BR />Hart ins Gericht geht er auch mit der Südtiroler Landesregierung: Einerseits erfahre er als Hotelier und Gastronom in keiner Weise Wertschätzung und andererseits lasse man die Betriebe „völlig im Regen stehen“. „Ich habe die Lohnausgleichsmöglichkeit für meine Mitarbeiter in Anspruch genommen. Bei den Verlustbeiträgen ging ich wie viele andere Betriebe in Südtirol leer aus. Ich habe keinen Cent an direkten Hilfen bekommen“, so Huber. „Ich bin sehr sehr enttäuscht vom Krisenmanagement der Politik. Dass man Betriebe fast zugrunde gehen lässt, kann ich einfach nicht begreifen.“<BR /><BR />Das Grundproblem sei, dass man ganze Branchen wiederholt herunterfährt, ohne jedoch in dem Augenblick, in dem die Einschränkungen verkündet werden, darüber zu sprechen, wie man diese Betriebe entschädigen will, so Huber. „Da wird einfach dichtgemacht und erst dann überlegt man sich nach und nach, was man tun könnte. Das geht schlicht und ergreifend so nicht. So macht man ganze Branchen kaputt. Das haben andere Länder wesentlich besser hinbekommen als Südtirol.“