Die Politik müsse zur Kenntnis nehmen, dass das System der Junglandwirteförderung auf EU-Ebene nicht funktioniert habe und hier neue Möglichkeiten für Europas Jungbauern geschaffen werden müssten, erklärte Dorfmann anlässlich des Treffens.„Wir müssen schauen unseren Jungbauern neue Zukunftsperspektiven zu geben, damit die Höfe auch weitergeführt werden“, betonte Dorfmann.Davon ist auch die Südtiroler Bauernjugend überzeugt: „Die Höfe werden zunehmend später übergeben. Diesen Trend gilt es durch neue Maßnahmen, auch auf EU-Ebene entgegen zu wirken. Hier wollen wir als Südtiroler Bauernjugend mitarbeiten und unsere Vorschläge einbringen“, erklärte Hannes Dosser, Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend.Der Rotstift werde vor allem in der ersten Säule, bei den klassischen Flächenprämien, angesetzt werden. Dennoch gebe es auch in dieser Säule Chancen für Südtirol sich finanzielle Mittel zu sichern, vor allem, was die Förderung der Junglandwirte betreffe, betonte Dorfmann.Er und Elisabeth Köstinger hätten dazu einen EU-Antrag eingereicht, so Dorfmann weiter.Dorfmann ist sich sicher, dass in der für Südtirols Milch- und Bergbauern wichtigen zweiten Säule der EU-Förderung, nämlich die Subventionierung der ländlichen Entwicklung, keine Kürzungen im EU-Haushalt vorgenommen werden.Steigende Agrarpreise zu erwarten„Die Agrarpreise werden künftig steigen. Vor allem der Umstand, dass einige Staaten ihren Schwerpunkt nicht mehr auf die Selbstversorgung legen, sondern vermehrt Lebensmittel am freien Markt kaufen sorgt dafür, dass die Nachfrage steigt“, ist Dorfmann überzeugt.China sei ein schnell wachsender Markt, der diesen Umstand begünstige. Großen Schwankungen bei den Agrarpreisen wolle die Union auch in Zukunft entgegenwirken. Ziel sei, den Bauern stabile Preise zu garantieren, erklärte Dorfmann.Lebensmittel: „Es muss klar drauf stehen, was drinnen ist“Dorfmann erklärte auch, dass das EU-Parlament kürzlich die neue Lebensmittelkennzeichnungsverordnung angenommen habe. Deshalb müssten in Zukunft auf jeder Verpackung die Nährwerte angegeben werden. „Das ist ein positiver Schritt hin zur Förderung gesunder Qualitätsprodukte. Der Konsument kann die Produkte miteinander vergleichen und hochwertige Produkte auf Anhieb erkennen“, freute sich Christine Tschurtschenthaler, Landesleiterin der Südtiroler Bauernjugend.Einkaufsverhalten der Familien geändertSeit 2011 dürfen aufgrund einer EU-Norm in Italien keine Nylontaschen mehr produziert, vertrieben, verkauft und benutzt werden. An ihre Stelle sind biologisch abbaubare Tüten im Einsatz.„Damit soll auch zu umweltbewussterem Einkauf aufgerufen werden. Was allerdings die Verpackung der Produkte betrifft so isst das Auge mit“, so Dorfmann.Dorfmann betonte, dass der Konsument jenes Produkt kaufe, das am schönsten verpackt sei. Zudem habe sich das Einkaufsverhalten der Familien geändert: „Keine Familie kauft mehr ein Kilo Butter. Kleine Portionen sind gefragt. Demnach wird auch mehr Verpackungsmaterial eingesetzt. Hier einzugreifen ist schwierig.“