Man müsse vor allem einen Ausweg aus den Sondermaßnahmen finden, die mehrere EU-Länder zur Stützung ihrer Wirtschaft in der Krisenphase ergriffen haben. Fraglich sei auch, wie man mittelfristig wieder die Kontrolle der öffentlichen Ausgaben übernehmen könne. Außerdem forderte Draghi neue Finanzregeln, um in Zukunft Probleme mit risikoreichen Spekulationen zu verhindern.Laut Draghi müsse man auch Maßnahmen für den Arbeitsmarkt ergreifen und das Wachstumspotenzial der europäischen Wirtschaft fördern. „Die Krise hat erhebliche Schäden bewirkt und die Gefahr ist, dass die wirtschaftliche Kultur dafür verantwortlich gemacht wird", meinte Draghi. Viele Wirtschaftsexperten seien beschuldigt worden, die Krise nicht vorhergesehen zu haben.In Italien wächst die Sorge wegen der unter dem Druck der teuren Anti-Krisenmaßnahmen wachsenden Verschuldung. Nach Angaben des europäischen Statistikamts ist Italien mit einer Staatsschuld von 105,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Europas Sorgenkind Nummer eins, gefolgt von Griechenland mit einer Verschuldung von 99 Prozent. Schlusslicht im Ranking der meist verschuldeten EU-Länder ist Estland, dessen Staatsschuld lediglich bei 4,6 Prozent des BIP liegt.Das Defizit ist in Italien von 1,5 Prozent im Jahr 2007 auf 2,7 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen.apa