Vom Sennereiverband wurden sie jüngst für die herausragende Milchqualität ausgezeichnet.<BR /><BR />Die Milch unterliegt in Südtirol, bevor sie in den Handel kommt, einem engmaschigen Kontrollsystem. Dieses erlaubt es auch, jedes Jahr jene Bauern zu küren, die die beste Milch Südtirols liefern. Im Vorjahr haben mit 2.174 mehr als die Hälfte aller Lieferanten an die zehn genossenschaftlichen Milchverarbeiter im Land die strengen Kriterien der höchsten Qualitätsklasse erfüllt und wurden ausgezeichnet, wie Annemarie Kaser, Direktorin des Sennereiverbandes, kürzlich bei der Vollversammlung erklärte.<BR /><BR />Aus dieser breiten Spitze der besten Milchlieferanten werden zudem die jeweils besten Lieferanten der Milchhöfe ermittelt sowie der Landesbeste. Heuer ist dies – wie bereits im Jahr 2021 – Josef Holzer, der Bauer vom Wieselerhof am Mitterberg hoch ober Mühlwald. Auf 1.600 Metern Höhe gelegen, zwei Hektar steile Wiesen, gerade einmal drei Fleckvieh-Kühe im Stall bzw. auf der Weide und immerhin 125 Erschwernispunkte in der Kartei.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1166697_image" /></div> <BR /><BR />Viel Handarbeit steht bald wieder an, wenn auch am Berg über Mühlwald die Heumahd beginnt. Hilfe bekommt Josef Holzer von seinem Sohn Daniel und auf dem Feld auch von Frau Annamaria und den Töchtern Manuela und Martina. Mit am Hof lebt auch Holzers Mutter Martha. <BR /><BR /> Im Hauptberuf arbeiten Vater und Sohn als Baggerfahrer und Schlosser, in der Freizeit am Hof. „Mit drei Kühen kann man das im Nebenerwerb machen“, sagen sie. Das bedeutet aber auch, dass der Tag meist noch im Dunkel der Nacht beginnt. Die Kühe wollen gefüttert und gemolken werden, ehe sich die beiden auf den Weg zu Baustellen und Werkstätten machen. Und abends, beim Heimkommen, wartet nicht der Diwan, sondern zuerst der Stall auf Vater und Sohn. Trotzdem: Ans Aufgeben haben die beiden noch nie gedacht. „Weil wir es einfach gerne tun und eine Freude mit dem Hof und dem Vieh haben“, da sind sich die beiden einig. <BR /><BR /> Warum ihre drei Kühe Mara, Tundra und Rosi nun schon zum zweiten Mal die beste Milch im Land gegeben haben, das wollen Vater und Sohn nicht so recht verraten. „Sonst wird das nächste Mal ein anderer Landesbester“, lachen sie. Etwas lassen sie sich dann doch entlocken. „Erzwingen kann man nichts. Es ist das Zusammenspiel von vielen Faktoren, bei dem aber vor allem die Kühe den Ton angeben. Sie müssen mitspielen und gesund bleiben“, sagen sie. Und natürlich: „Ein bisschen fein sollte man mit dem Vieh schon sein.“ <BR />Deshalb fühlen sich auf dem Wieselerhof auch nicht nur Mara, Tundra und Rosi wohl, sondern auch drei Kälber, zwei Schweine, vier Katzen, Hund Rex und gut 20 Hennen. Am Ende ist es vielleicht ganz einfach: Viel Hingabe und ein großes Herz für die Tiere – das Erfolgsrezept für die beste Milch im Land.