Für Landeshauptmann Luis Durnwalder ist die Makroregion eine Möglichkeit, die Aufmerksamkeit in der EU für die Berggebiete weiter zu steigern."Makroregionale Strategien eröffnen neue Wege der Zusammenarbeit in der Europäischen Union", so der Landeshauptmann. "Die Alpenregionen stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Mit der Schaffung einer Makroregion könnte EU-weit die Aufmerksamkeit für die Bergregionen weiter gesteigert werden." Die Makroregion Alpenraum solle eine Plattform für alle Alpenländer sein, um gemeinsam Lösungen für Kernanliegen auszuarbeiten, die eine Region alleine nicht lösen könne. "Beispielsweise könnten gemeinsam Programme für die Förderung der Berggebiete ausgearbeitet werden, um gegenüber Brüssel und gegenüber den einzelnen Staaten gestärkt auftreten zu können", betont Durnwalder. Alpenraum wäre dritte MakroregionDerzeit existieren zwei Makroregionen: die Baltische Makroregion (Ostseeraum) und die Donau-Makroregion. Es gibt für Makroregionen keine geschriebenen Regeln auf EU-Ebene, aber es gilt, dass für deren Bildung keine neuen Verwaltungsstrukturen, keine zusätzlichen Geldmittel und keine neuen gesetzlichen Regelungen geschaffen werden sollen. Zwar müssen die Mitgliedsstaaten eingebunden werden, doch die Initiative geht von Regionen aus. "Ziel einer Makroregion soll es sein, dass sich verschiedene, von einem oder mehreren ähnlichen Problemen betroffene Regionen zusammenschließen, um diese durch Nutzung von Synergien effizienter zu lösen", erklärt Durnwalder. Es gehe nicht darum, bestehende Zusammenschlüsse wie Arge Alp, Alpenkonvention etc. zu ersetzen, sondern diese unter einem Dach zusammenzuführen und zu unterstützen. Noch zu klären sei die geografische Abgrenzung einer Makroregion Alpenraum. Denkbar wäre entweder der Alpenraum im geografischen Sinn mit rund 14 Millionen Menschen oder eine Zusammenfassung der betroffenen Territorien, auch wenn diese nicht vollständig Alpengebiete sind (zum Beispiel Berücksichtigung von ganz Bayern, Veneto oder der Lombardei; rund 70 Millionen Menschen). Als mögliche Schwerpunktthemen kann sich Durnwalder die erneuerbare Energie, die Land- und Forstwirtschaft, Umweltschutz, Tourismus und Verkehr im Alpenraum sowie Forschung und Innovation vorstellen. Bereits im Jänner 2012 wird in Frankreich die nächste Sitzung zur Makroregion Alpenraum stattfinden. "Im Juni 2012 soll dann die Gründung der Makroregion Alpenraum erfolgen", so Durnwalder.