<BR /><BR />Noch gibt es sie: den Bäcker, den Metzger oder den kleinen Lebensmittelladen im Dorf. In fast jeder Gemeinde – mit Ausnahme von Kuens – ist die Nahversorgung gesichert, die Zahl der Geschäfte weitgehend stabil. Doch ob das so bleibt, ist fraglich. In einer Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) der Handelskammer gaben 20 Prozent der Befragten an, dass ihr Betrieb voraussichtlich nicht fortgeführt wird.<BR /><BR /> Die Gründe sind vielfältig: In Familienbetrieben fehlt es oft am Interesse der nächsten Generation. Andere Unternehmer halten den Betrieb wiederum für unrentabel oder sehen schlicht keine Zukunft. Hinzu kommt, dass über 40 Prozent der Händler sich bisher gar nicht mit der Nachfolgefrage beschäftigt haben – selbst viele über 50-Jährige nicht. Dabei sei eine rechtzeitige Planung entscheidend für eine erfolgreiche Übergabe, mahnt das Wifo.<h3> 6 von 10 Einzelhändlern suchen Personal</h3>Erschwert wird die Betriebsnachfolge auch durch die schwierige Mitarbeitersuche: Sechs von zehn Betrieben suchten zum Zeitpunkt der Befragung nach Personal. Dabei setzen laut Wifo drei Viertel auf persönliche Kontakte, rund die Hälfte auf soziale Medien und ein Drittel auf Online-Jobbörsen.<BR /><BR />Um attraktiv zu sein, locken die Unternehmen mit unterschiedlichen Modellen: 65 Prozent der Befragten bieten Teilzeitstellen an, fast die Hälfte zahlt übertarifliche Löhne. Ein Drittel ist offen für Quereinsteiger oder bildet Lehrlinge aus. Leistungsprämien, verkürzte Arbeitswochen und Praktika ergänzen das Angebot – wenn auch nur bei einer Minderheit.<h3> Digitalisierung: Aufholbedarf bei den Kleinen</h3>Nicht zuletzt setzt die zunehmende Online-Konkurrenz den stationären Einzelhandel unter Druck – die Digitalisierung wird damit zu einer entscheidenden Herausforderung, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Laut der Wifo-Studie verfügen mittlerweile drei Viertel der Händler über einen Google-My-Business-Eintrag, und mehr als 70 Prozent nutzen soziale Medien. Doch moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz spielen bislang kaum eine Rolle.<BR /><BR />Auch Online-Shops oder „Click & Collect“ bieten derzeit nur jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) an. Hier besteht laut Philipp Moser, Präsident des Handels- und Dienstleistungsverbandes (hds), Nachholbedarf. „Die Steigerung der digitalen Kenntnisse und Dienstleistungen ist für die Modernisierung und Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe im Handel erforderlich. Es gilt, mehr denn je die Online-Sichtbarkeit zu steigern und dort, wo möglich, online und stationär zu verbinden.“