Der Fiat-Chef hatte am Sonntag erklärt, ohne den Standort Italien wäre sein Unternehmen besser dran. Der Chef des stärksten Gewerkschaftsverbands CGIL, Guglielmo Epifani, beschuldigte Marchionne schon den Beschluss gefasst zu haben, Italien als Fiat-Standort zu verlassen.Rocco Palombella, Chef der Metallarbeiter-Gewerkschaft Uilm, warf Marchionne vor, die Arbeiter zu demütigen. Auch bei der Regierung Berlusconi lösten Marchionnes Worte heftige Kritik aus. Der Präsident der Abgeordnetenkammer Gianfranco Fini betonte, dass Fiat in den vergangenen Jahrzehnten dank staatlicher Hilfen in Italien gewachsen sei. Auch in den letzten Jahren habe Fiat dank der staatlichen Verschrottungsprämien seine Marktanteile erhöhen können.Arbeitsminister Maurizio Sacconi sagte, Marchionne habe recht, dass Italien seine Produktivität stärken sollte. Fiat sei jedoch ein italienisches Unternehmen und sollte seine Zentrale weiterhin in Turin haben.Der Fiat-Chef sagte am Sonntagabend, zwar mache der Konzern Profit, doch werde der Gewinn nicht an den italienischen Produktionsstätten erwirtschaftet. „Man kann nicht auf ewig Operationen aufrechterhalten, die Verlust machen.“ Von dem erwirtschafteten Gewinn „kommt nicht ein Euro aus Italien.“ Die Arbeitsproduktivität sei zu gering und es herrsche ein Mangel an Wettbewerbsfähigkeit. apa