Mit Ende des Jahres geht ein Stück Stadtgeschichte zu Ende, denn dieses Meraner Kaffeehaus samt Konditorei, das seit 1893 besteht, schließt für immer.<BR /><BR />Hauptkommissar Derrick kam mit dem Autogramm-Koffer, Hansi Hinterseer hielt Margret König aufdringliche Fans vom Leib. „Die Altersgrenze ist erreicht. Ich stehe seit 48 Jahren im Betrieb, Nachfolger gibt es keinen und mein Sohn hat als Akademiker einen anderen Job“, sagt Margret König. Damit gehen Ende Dezember im Cafè König, einem der ältesten, wenn nicht das älteste Kaffeehaus in Meran, nach 129 Jahren die Lichter aus. <BR /><BR />„Heuer war so ein anstrengendes, furchtbares Jahr. Zuerst Covid, dann kaum Angestellte zu finden und obendrein Gäste, die sich sehr präpotent verhalten haben. Die Betitelung ,Stronza‘ ist da etwas vom weniger Heftigen. Ich habe in meinem Leben immer gearbeitet, gern gearbeitet, aber so schlimm wie in diesem Jahr war es noch nie“, sagt Cafè-Besitzerin Margret König (65). <BR /><BR />Mit Margret König geht auch der Namen des Kaffeehauses. „Nur das Haus selbst, in dem das Cafè untergebracht ist, heißt weiterhin König, weil es uns gehört“, sagt sie. Hätte sie das Cafè weitergeführt, wären teure Umbauarbeiten angestanden. „Die Theke ist nicht mehr zeitgemäß und müsste für 100.000 Euro erneuert werden und nochmal soviel Geld hätten wir in den Umbau investieren müssen. Den künftigen Pächter gibt es schon“, sagt König. Es ist das Nalser Unternehmen „Mein Beck“. <BR /><BR />Margret Königs Vater und Großvater waren Konditoren. „Allein jetzt einen Konditor für die Nachtarbeit zu finden ist sehr schwierig“, sagt sie. <BR /><BR />An Weihnachten 2020 war sie wegen Covid das erste Mal im Krankenstand. „Ich wusste gar nicht, was es für eine Krankschreibung braucht. Und jetzt zum Winefestival sind 4 Angestellte ausgefallen. Einfach schwierige Zeiten“, sagt sie.<BR />