<BR />Rund 148 Tonnen Marillen sind heuer bei der VIP – dem Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse – angeliefert worden. Dies seien 50 Prozent weniger als im Vorjahr, berichtet Kurt Ratschiller, Vertriebsleiter der VIP. Besonders bei der Original Vinschger Marille sei der Ernteausfall groß. Es wurden 15 Tonnen geerntet – das entspricht 10 Prozent der Vorjahresmenge. „Trotz leicht angehobener Preise müssen wir wegen der Mengeneinbußen deutliche Umsatzverluste hinnehmen“, bedauert Ratschiller.<BR /><BR />Ein völlig anderes Bild zeigt sich hingegen bei den Kirschen. „Die Erntemenge 2024 lag mit 650 Tonnen rund 30 Prozent höher als im Vorjahr. Trotz ursprünglicher Bedenken wegen der Frühjahrsfröste konnte die zweithöchste Ernte der Kirschenproduktion im Vinschgau eingefahren werden“, sagt Reinhard Ladurner, Verkaufsverantwortlicher der Kirschen der VIP. <BR /><BR />Allerdings führten die gestiegenen Produktionsmengen in Trentino-Südtirol und weiteren europäischen Anbaugebieten dazu, dass der Markt rasch übersättigt war. Dies drückte die Preise nach unten. „Dank guter Qualität war die Kirsche wieder ein wichtiger Botschafter für die Südtiroler Produkte in Italien – aber es hat sich einmal mehr gezeigt, dass die Kirsche in der Produktion und auf dem Markt sehr großen Schwankungen unterlegen ist“, ergänzt Ladurner.<h3> Hohe Nachfrage nach Erdbeeren</h3>Zufriedenstellend war auch insgesamt die Ernte der Erdbeeren: „Wir haben die prognostizierte Menge erreicht und sind zufrieden“, sagt Philipp Brunner, Betriebsleiter der Marteller Erzeugergenossenschaft. Die Hitze Ende Juli hätte jedoch Auswirkungen auf die Erntemenge gehabt. „Frühreife und kleine Früchte waren die Folge“, so Brunner.<BR /><BR />Ähnliche Herausforderungen beschreibt Markus Tschöll, Versteigerungsleiter der Egma in Vilpian. „Juni bis Mitte Juli war es zu kalt, dann zu heiß, was die Erträge beeinflusst hat. Dank hoher Nachfrage blieben die Preise aber stabil“, erklärt Tschöll. Auch bei den Himbeeren verzeichnete die Egma einen Rückgang, jedoch blieb die Qualität auf höchstem Niveau und die Preise stabil.<BR /><BR />Positiv zeigt sich der Trend bei den Heidelbeeren und Johannisbeeren. Laut Philipp Brunner war die Heidelbeerernte zufriedenstellend, obwohl der Markt aufgrund großer Verfügbarkeit wettbewerbsintensiv war.